Kein Anlass zur Neubewertung GVO durch französische Studie

Landwirtschaft

Französische GVO-Studie: Aussagen nicht aussagekräftig genug

Die französische Studie zu gentechnisch verändertem Mais NK603, der zu Tumoren bei Ratten geführt hat, wurde gleich von Beginn durch andere Wissenschaftler kritisiert [1]. Die Agrarministerkonferenz hatte vergangenen Freitag die Kompromissformel gefunden, sich für ein Verbot des NK603 einzusetzen, falls sich wissenschaftliche Beweise für ein Gefährdungspotenzial verdichten [2].
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat den AMK-Beschluss schon obsolet gemacht. Das BfR kommt in einer Bewertung der französischen Studie zu dem Schluss, dass die These eines früheren Rattentods durch Verfütterung von NK603 „experimentell nicht ausreichend belegt“ wurde. „Die Studie hat sowohl Schwächen im Design als auch in der statistischen Auswertung, so dass die Schlussfolgerung der Autoren nicht nachvollziehbar ist“, erklärt Prof. Dr. Reiner Wittkowski, Vizepräsident des BfR. Es gebe auch Langzeitstudien, die die keine „höhere Sterblichkeit oder Einflüsse auf das Hormonsystem der Versuchstiere“ zeigten bei einer Langzeitaufnahme des Wirkstoffs Glyphosat.
Die zu geringe Zahl an Versuchstieren und lückenghafte statistische Auswertung hat das BfR veranlasst, bei den Autoren den detaillierten Studienbericht anzufordern.
Parallel hat das auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit gemacht, die diesen Freitag ihre Stellungnahme veröffentlichen will.

Lesestoff:

www.bfr.bund.de

[1] Biologen finden statistische Fehler und falsche Ratten

[2] Herbst-AMK: Beschluss zu Nk603

Roland Krieg

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