Kein Geld für deutsche Millenniumkampagne mehr
Landwirtschaft
Millenniumfinanzierung läuft aus
Keinen Erfolg im Bundestag hatte der Antrag der SPD,
die Finanzierung der deutschen Millenniumkampagne über den 30. Juni hinaus zu
finanzieren.
Seit 2005 hat das Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit rund 3,3 Millionen Euro die Deutsche
Kampagne unterstützt, die beispielsweise im letzten Jahr zusammen mit der UN
die gemischte Zwischenbilanz über den Stand der Entwicklungsziele vorgestellt
hat. Die Arbeit der Kampagne hat mehrere Aktionsbündnisse initiiert, die Ziele
bekannt zu machen und Engpässe in der Entwicklungsarbeit aufzuzeigen. Die
Finanzierung wird nach Auskunft des BMZ nicht mehr weitergeführt, weil die
Ziele mittlerweile bekannt seien. Die UN-Kampagne hingegen werde weiterfinanziert.
Sabine Weiss (CDU/CSU), Mitglied im
Entwicklungsausschuss, rechtfertigt das Auslaufen der Finanzierung mit dem
neuen Konzept des BMZ, dass mehr Wert auf Effizienz und Vermeidung von
Doppelstrukturen legt. Thilo Hoppe, entwicklungspolitischer Sprecher von
Bündnis90/Die Grünen, argwöhnt, dass die Kritik an der Bundesregierung keine
Verlängerung mehr zuließe.
Falsches Signal
Die Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt Landesnetzwerke in Deutschland (agl) sieht im Auslaufen der Finanzierung ein „falsches politisches Signal und eine schwere Enttäuschung für diejenigen, die mit viel Zeit, Energie und großem persönlichen Einsatz“ ihren Beitrag für eine gerechte Welt leisten. Sie erinnern an den ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan, dass die Millenniumziele nicht bei der UN, „sondern in jedem einzelnen Mitgliedsstaat durch die enge Zusammenarbeit von Regierung und Bevölkerung erreicht werden“.
Lesestoff:
Zwischenbilanz der MDG
Das neue BMZ-Konzept
Die Ethik der Welternährung
Roland Krieg