Kleinbauern in GlobalGAP integrieren
Landwirtschaft
GlobalGAP zusammen mit GFSI
>Auf der Fruit Logistica kündete GlobalGAP die Zusammenarbeit mit der Global Food Safety Initiative (GFSI) an. Gemeinsam wollen sie einen Ansatz für die Produktsicherheit zwischen Acker und Teller gewährleisten. Für die GlobalGAP-Standards ändert sich nichts, doch erhofft sich Vorstand Nigel Garbutt eine erhöhte Aufmerksamkeit für die „Good Agricultural Practise“ (GAP) und eine Angleichung der weltweiten Standards. Bis Mitte 2009 soll der Prozess für eine gemeinsame Arbeit abgeschlossen sein.Kind der BSE-Krise
Der Ausbrauch von BSE trieb 1997 den Handel zur Gründung des GlobalGAP, um Produktionsstandards für Fleisch, Gemüse und Obst festzulegen. Seit dem ist die Zahl der GlobalGAP-zertifizierten Betriebe weltweit von 18.000 auf über 94.000 angewachsen. In mehr als 90 Ländern zertifizieren und überwachen 130 Zertifizierungsbüros die Betriebe. 40 Unternehmen aus der internationalen Handelswelt und mehr als 150 Erzeugerorganisationen wollen dem Verbraucher Vertrauen in ihre Produkte geben.
Entlang der Wertschöpfungskette können Handel und Betriebe innerhalb des Systems neue Anforderungen, wie geänderte Rückstandswerte schneller und effektiver durchsetzen. GlobalGAP versteht Richard Yurdin von Fyffes als ersten Schritt in eine geordnete und geprüfte Produktion. Als besondere Zielgruppe werden die Kleinbauern angesehen, die zu oft meinten, sie könnten die Standards nicht erfüllen. Doch gerade sie zu integrieren, schaffe zusätzliche Umwelt- und soziale Effekte.
Alleine in Kenia gibt es mehr als 150.000 Kleinbauern die Gemüse und Blumen exportieren. Stephen Mbithi, Small Holder Ambassador bei der Fresh Produce Exporters Association of Kenya (FPEAK), beschreibt wie vor Ort Training für Haushaltshygiene und Lagerung von Ernteprodukten durchgeführt werden. GlobalGAP ist dabei eine große Hilfe, Verbesserunen auf den Betrieben durchzuführen und FPEK begleitet die Anbindung mit wissenschaftlicher Forschung, um herauszufinden, welche besten Erfolgsfaktoren auf andere Regionen übertragbar sind.
Der Prozess ist kein Selbstläufer, denn beispielsweise Brasilien und Ägypten argumentieren vor der Welthandelsorganisation (WTO), dass die Standards unfaire Handelsbarrieren sind. „Ein Standard, der nicht eingehalten werden kann, ist wie ein Zolltarif von 1.000 Prozent“, sagt WTO-Direktor Pascal Lamy. Aber: Es ist auch nicht klar, ob die WTO über privatwirtschaftliche Standards bestimmen kann.
Das Zertifizieren ist nicht das größte Problem, beschreibt gegenüber Herd-und-Hof.de Dr. Kristian Möller von GlobalGAP die Situation vor Ort. Das größte Hindernis sind die rechtlichen Rahmenbedingungen, wenn es beispielsweise um die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln geht. Auch die Infrastruktur ist ein Hemmnis, das Bauern von der Marktintegration fernhält. Das allerdings ist Aufgabe der nationalen Regierungen, die immerhin bei Infrastrukturprojekten schon mal auf die Hilfe von GlobalGAP zurückgreifen.
Lesestoff:
www.globalgap.org
GFSI wird bei CIES – The Food Business Forum gemanagt: www.ciesnet.com
Die kenianische und afrikanische Kleinbauerninitiative finden sie unter www.africa-observer.info
roRo