Kleine Höfe besser fördern

Landwirtschaft

Bayern sieht Greening der GAP als Wachstumschance

In Brüssel trafen Bayerns Staatsminister für Ernährung, Landwirtshaft und Forsten, Helmut Brunner (re. im Bild), mit EU-Umweltkommissar Janez Potocnik zu einem Austausch über die Gemeinsame Agrarreform (GAP) zusammen. Brunner legte dar, dass eine kleinstrukturierte, bäuerliche Landwirtschaft wie in Bayern wegen ihrer vergleichsweise höheren Leistung für Gesellschaft und Umwelt „künftig besonders gefördert werden muss“. Potocnik unterstützte die Forderung und sieht in dem bayerischen Modell ein Vorbild für andere europäischen Regionen. Umweltprogramme nach dem Prinzip „Freiwilligkeit vor Ordnungsrecht“ brauchen einen starken Agrarhaushalt.
Brunner und Potocnik sehen in dem „Greening“ der Agrarpolitik, der Koppelung von Direktzahlungen an Umweltstandards als Chance, „die gesellschaftliche Akzeptanz der Zuschüsse zu verbessern“. Das würde auch den Agraretat auf gleichem Niveau sichern, meint Brunner. „Ein moderates Angrünen kann im Interesse Bayerns sein“, so der Minister. Mit Blick auf die Bürokratie sollen kleine Betriebe vom „Greening“ ausgenommen werden da sie „schon wegen ihrer Betriebsstruktur einen Beitrag zur umweltgerechten Landwirtschaft“ leisten.

Keine Flatrate

Helmut Brunner vertrat in Brüssel Bayerns Position, dass der künftigen Agrarpolitik ein starker Haushalt für das 2-Säulen-Modell erhalten bleibt. Wichtig sind regionale Entscheidungsspielräume. Damit erteilte er einer einheitlichen Direktzahlungsprämie innerhalb eines Landes eine Absage. Auch innerhalb eines Landes müsse eine regionale Differenzierung möglich sein. Zwischen den Mitgliedsländern könne eine Angleichung der Zahlung erfolgen, aber eine „Flatrate“ für alle soll es nicht geben.
Eine Kappung der Zahlungen ab beispielsweise 300.000 Euro soll es nach Vorstellungen Brunners nicht geben. Möglich allerdings sei eine Deckelung der Direktzahlungen nach Norm-Arbeitskräften. Das würde arbeitsintensive Spezialbetriebe mit arbeitsextensiven Großbetrieben gleich fair behandeln, so Brunner.

roRo; Foto: StMELF

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