Kleingewässer in MV mit PSM belastet

Landwirtschaft

Backhaus will Gewässerschutz ernst nehmen

Für eine gemeinsame Studie von Bündnis 90/Die Grünen, BUND, dem NABU und dem Landesanglerverband wurden Kleingewässer in Mecklenburg-Vorpommern in Fauna-Flora-Habitat-Gebieten auf Rückstände von Pflanzenschutzmittel untersucht. Im Zeitraum zwischen September und Oktober wurden in 12 von 15 Kleingewässern insgesamt zehn chemische Substanzen gefunden. Der häufigste Stoff ist Glyphosat. Der Stoff in höchster Konzentration ist Metazochlor in einem Kleingewässer südlich von Kröpelin.

Die Studie kritisiert die für die Praxis geltenden zu geringen Abstandsauflagen von nur einem Meter zum Gewässer.

„Auch wir nehmen das Thema der Belastung von Gewässern mit Pflanzenschutzmitteln sehr ernst“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus zur Studie. Dennoch sei die kurzzeitige Betrachtung der Studie nicht repräsentativ. Beispielsweise werde Metazachlor häufig im Rapsanbau eingesetzt und Funde in Gewässern zwischen Mai und August seien nicht überraschend. Flufenacet im Wintergetreide häufte sich im September und Oktober.

Fliess-, Küstengewässer und Seen werden regelmäßig untersucht, bei Kleingewässern Stichproben genommen. „Und auch wir mussten feststellen, dass die Befundhäufigkeit hoch ist und hier Defizite vorhanden sind. Von 2007 bis 2013 wurden in 25 der 840 Wasserkörper die UQN (Umweltqualitätsnorm) überschritten“, erklärte Backhaus weiter. Er forderte die Landwirte auf, freiwillige Agrarumweltmaßnahmen in Anspruch zu nehmen, damit die Qualitätsrichtlinien der europäischen Wasserrahmenrichtlinie erfüllt werden können. Dazu gehören auch Gewässerschutzstreifen. Backhaus verwies zusätzlich auf das Beratungsangebot der LMS Agrarberatung.

roRo

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