Klimaplastischer Laubmischwald
Landwirtschaft
„Den Wald der Zukunft – wie hätten Sie ihn gern?“
Mit diesem Titel präsentiert sich eines der Ausstellungsobjekte in der am 28. März 2007 in Wolletz (Uckermark)eröffneten Landschaftswerkstatt Schorfheide-Chorin. Wissenschaftler und Waldbewirtschafter erarbeiten gemeinsam ein Leitbild der zukünftigen nachhaltigen Waldbewirtschaftung.
Unterschiedliche Positionen dargestellt
Werkstatt und Ausstellung wurden vom Büro für Landschaftskommunikation Bad Freienwalde in den Räumen der Stiftung Schorfheide-Chorin auf Gut Wolletz in 18 Monaten realisiert. Im Spannungsfeld der Wirtschaft, Wissenschaft, Heimat, Kunst und Politik soll eine Verständigung über die entwicklung der eigenen Landschaft ermöglicht werden. Dr. Kenneth Anders und Lars Fischer recherchierten, fotografierten und befragten Waldbesitzer, Förster, Sägewerker, Naturschützer, Wissenschaftler, Frauen und Männer aus der Region Barnim-Uckermark im nördlichen Brandenburg. Deren Einstellung und Meinungen zum Wald der Zukunft werden in der Ausstellung in Texten, Fotos und Objekten in ihrer Gesamtheit und Vielfalt wiedergegeben. Allein 200 Seiten umfasst der Begleitband zur Ausstellung. Die teilweise sehr unterschiedlichen Positionen der Befragten zu den Bereichen Forstwirtschaft, Waldbesitz, Holzwirtschaft, Naturschutz, Umweltbildung, Tourismus, Heimat und Kunst wurden berücksichtigt und stehen in der Ausstellung zunächst nebeneinander.
Gemeinsames Bild entwickeln
Aus der damit begonnenen Diskussion soll mit diesen Menschen in nachfolgenden Workshops eine gemeinsame Position über den Wald der Zukunft in der Region erarbeitet werden. Dass ein solches Leitbild notwendig ist, darüber waren sich die Beteiligten angesichts von Klimaänderungen, Wasserknappheit, technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen schnell einig. Wie man die unterschiedlichen Ziele erreichen und den wachsenden Ansprüchen an den Wald gerecht werden kann, wird in dem vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderten Gesamtverbund „Nachhaltige Entwicklung von Waldlandschaften im Nordostdeutschen Tiefland NEWAL-NET“ unter anderem mit Folgeabschätzungen und Modellrechnungen untersucht. Forscherinnen und Forscher aus sechs Einrichtungen betrachten dazu mit natur- und sozialwissenschaftlichen Methoden den „klimaplastischen Laubmischwaldtyp“, der zukünftigen Generationen vielfältige Handlungsmöglichkeiten in einer sich rasch ändernden Welt offen halten soll. Koordiniert wird der Verbund vom Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF).
Lesestoff:
Die Ausstellung kann nach Vereinbarung mit dem Büro für Landschaftskommunikation (www.landschaft-im-wandel.de) besichtigt werden.
Mehr über das Forschungsprojekt gibt es unter www.newal-net.de
Heike Schäfer, ZALF; Text und Foto: ZALF