Klimawirkung Minderertrag im Ökolandbau

Landwirtschaft

Emissionen pro Fläche oder pro Produkt?

Im Streit um die Klimawirkung zwischen konventionellen und ökologischen Landbau wird oft mit zwei verschiedenen Bezugspunkten gerechnet. Pro Fläche ist die Emissionswirkung im Ökolandbau kleiner, weil der Ertrag niedriger ist. Für die gleiche Menge an ertrag muss der Ökolandbau daher mehr Fläche bewirtschaften und höhere Emissionen in Kauf nehmen. Pro Kilo Produkt ist daher der konventionelle Landbau emissionstechnisch im Vorteil. Doch was ist die „richtige“ Bezugsgröße? Die Fläche oder die Produktionseinheit. Dem ist Prof. Dr. Andreas Gattinger vom Institut für Ökolandbau an der Justus-Liebig-Universität in der neuen DLG-Zeitschrift für den ökologischen Landbau Bio Topp nachgegangen. Die Logik hinter der Produktionseinheit, setzt voraus, dass eine bestimmte Menge an Lebensmittel erzeugt werden muss.   Demzufolge müsse die Produktion bei wachsender Weltbevölkerung ebenfalls ansteigen. Das sei durchaus fraglich. Menschen hungern nicht, weil es zu wenig Nahrungsmittel gibt, sondern weil sie mangels Einkommen keinen Zugang zu diesen Nahrungsmitteln haben. Nahrungsmittel sind auch deshalb nicht knapp, weil beispielsweise in der EU zwei Drittel des Getreides im Futtertrog landet. Rund ein Drittel landet weltweit auf dem Müll. Ernährungsgewohnheiten können und, so Gattinger, müssen sich ändern.

roRo

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