Kohlenstoffmembran für Biomethanproduktion
Landwirtschaft
Neue Technologie für Biogasaufbereitung
Die Firmengründung MemfoACT der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie investiert 25 Millionen norwegische Kronen (etwa 3,1 Millionen Euro) in eine neuartige Kohlenstoffmembran, mit der Biogas zu Biomethan aufbereitet werden kann.
Trennen wie die Lunge
In drei Laboren hat die Membran bereits ihre Funktionsweise unter Beweis gestellt und wird jetzt industriell produziert, teilen die Norweger mit. Entscheidend ist dabei, dass die Membran ohne Chemikalien oder Trennstoffen wie die Niere und die Lunge Harnstoff oder Sauerstoff aus dem Blut filtert. Die Membran wirke hoch selektiv und reduziere damit die Aufbereitungskosten erheblich.
Biogas, Biomethan, Bioerdgas
Biogas ist der erste Schritt im Fermenter. Dabei werden Mais, Grünschnitt, aber auch immer mehr biogene Reststoffe zu Biogas vergoren. Dieses Biogas beinhaltet aber noch Wasser, Schwefel und Kohlendioxid. Werden diese Stoffe entfernt, das Biogas also aufbereitet, dann entsteht Biomethan. Dieser wissenschaftliche Begriff wird im Endkundengeschäft oft durch den Begriff Bioerdgas ersetzt. Bioerdgas kann entsprechend konditioniert, direkt in das Erdgasnetz eingespeist und an den Ort der Verwendung transportiert werden.
Biogene Reststoffe
Die Norweger haben dabei vor allem die biogenen Reststoffe im Visier. In Europa könnten diese Stoffe jährlich rund 400 TWh Energie erzeugen. Das wären etwa 13 Prozent des Gesamtenergiebedarfes in Höhe von 3.042 TWh. Würden alle biogenen Reststoffe zu Biomethan veredelt, könnte man nach Berechnung der Universität auf die Erdgaslieferungen aus Russland verzichten. In Norwegen fallen Reststoffe für etwa sechs TWh Energie im Jahr an.
roRo