Kommission legt Entwurf zu endokrinen Disruptoren vor
Landwirtschaft
Definition zu endokrinen Disruptoren
Unter endokrinen Disruptoren sind chemische Substanzen zusammengefasst, die bei Mensch und Tier auf das Hormonsystem wirken. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte 2002 die Funktionen herausgestellt, dass solche Substanzen das Hormonsystem negativ verändern. Diese Betrachtung einer Substanz war neu und bezieht sich nicht auf ihre Toxizität, sondern auf den Prozess der Wirkweise.
Daher werden endokrine Disruptoren in der Öffentlichkeit als besonders gefährlich wahrgenommen und in der EU mit den Verordnungen EG 1107/2009 (Pflanzenschutzmittelgesetzgebung), der Biozid-Verordnung EU 528/2012 und in der Chemikalienrichtlinie REACh bearbeitet.
Umstritten ist derzeit, wie genau endokrine Disruptoren wissenschaftlich für einen Zulassungskontext bearbeitet werden sollen. Genau das will der am Dienstag von der Kommission vorgelegte Entwurf regeln. „Die angenommenen Regeln sind ein Meilenstein für den Schutz von Gesundheit und Umwelt“, erklärte EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis. „Nach monatelanger Diskussion haben die Vertreter der Mitgliedsländer das erste rechtlich verbindliche Regelwerk weltweit festgelegt.“ Im Forschungsrahmen Horizon 2020 sollen Im nächsten Jahr 50 Millionen Euro für zehn Projekte für neue Evaluierungen investiert werden.
Basis sind die Definitionen der WHO zur Identifikation von Substanzen, die homonell wirksam werden können. Dazu müssen alle relevanten wissenschaftlichen Tierversuche, in-vitro und in-silico (computergestützte Analysen) evidenzbasiert betrachtet werden. Es wird zwischen Pflanzenschutzmitteln und Biozide keine Unterschiede geben, weil die Wirkweise der Substanzen in beiden Fällen die gleiche ist.
Die neuen Kriterien werden ohne Verzögerung bei Pflanzenschutzmitteln und Bioziden angewandt. Der Entwurf wird jetzt dem Ministerrat und dem Europaparlament zugeleitet.
Lesestoff:
https://ec.europa.eu/health/endocrine_disruptors/policy_en
roRo