Konjunkturbarometer Agrar im März

Landwirtschaft

Steigende Erzeugerpreise heben die Stimmung der Landwirte

Nach den Ergebnissen des DBV-Konjunkturbarometer Agrar für den Monat März hat sich die Stimmungslage in der deutschen Landwirtschaft leicht erholt. Ursache dafür sind vor allem höhere Erzeugerpreise. Grundsätzlich hat das die Liquidität auf den Betrieben verbessert. Doch bei 17 Prozent der Betriebe sei die Situation weiterhin angespannt. Bei den Schweinehaltern haben auch die steigenden Preise wenig genutzt. Bei 23 Prozetn der Betriebe ist die Liquiditätssituation angespannt. Ähnlich hoch ist auch der Wert bei den Futterbetrieben (20 Prozent).

Ungetrübt ist der Anstieg der Preise deswegen nicht, weil die Kosten für Betriebsmittel wie Futtermittel, Dünger und Energie ebenfalls gestiegen sind.

Politik birgt Unsicherheiten

Jedoch ist im Hinblick auf die zukünftige wirtschaftliche Lage die Skepsis besonders unter den Ackerbaubetrieben groß und gegenüber Dezember nochmals gewachsen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) , Joachim Rukwied, bringt dies vor allem mit der Diskussion um das geplante Insektenschutzgesetz aber auch um die mögliche künftige Ausrichtung der GAP in Zusammenhang: „Das geplante Insektenschutzgesetz wird die Situation der Landwirte weiter verschärfen. Es gefährdet die Existenzgrundlage vieler Bauernfamilien und zerstört bereits vorhandene kooperative Ansätze“, so Joachim Rukwied.

Konjunkturbarometer Agrar

Investitionen in Maschinen

Der Anteil der Landwirte, der investieren will, ist gegenüber Dezember deutlich gestiegen. Infolge des Investitionsprogramms Landwirtschaft im Rahmen des Investitions- und Zukunftsprogramms Landwirtschaft (IuZ) haben besonders die Investitionsplanungen in umwelt- und klimaschonende Landtechnik zugenommen. Allerdings geht mit dem drastischen Anstieg des Kaufs von Düngeausbringungs- und Pflanzenschutztechnik ein deutlicher Rückgang der Investitionen in die Erntetechnik einher. Das für Maschinen insgesamt in den kommenden sechs Monaten geplante Investitionsvolumen liegt mit 1,2 Milliarden Euro um 0,2 Milliarden Euro über dem entsprechenden Vorjahresstand. Auch die geplanten Investitionen in Ställe einschließlich Hof- und Stalltechnik nehmen deutlich zu. Dafür sind im nächsten halben Jahr 2,1 Milliarden Euro an Investitionen vorgesehen, 0,4 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Hauptgrund für diesen Anstieg ist das Investitionsprogramm Landwirtschaft, über das auch Lagerung und Aufbereitung von Wirtschaftsdünger gefördert wird. Im Mittelfristvergleich ist das Investitionsniveau in Ställe weiterhin relativ niedrig. Ein Mehr an Investitionen ist im Jahresvergleich auch beim Landzukauf und bei außerlandwirtschaftlichen Vorhaben wie Investitionen in Wohngebäude geplant. Dagegen gehen die Investitionen in Erneuerbare Energien stark zurück.

Pandemie

Aktuell fühlen sich 10 Prozent der repräsentativ befragten Landwirte von der Corona-Krise in ihrem Wirken eingeschränkt (März 2020 11 Prozent) und 15 Prozent wollen ihre geplanten Investitionen deswegen auf unbestimmte Zeit verschieben (März 2020 26 Prozent). Während 28 Prozent der Landwirte angeben, durch die Corona-Pandemie Umsatzverluste zu erleiden, gehen 14 Prozent davon aus, zu coronabedingten neuen Absatzchancen gekommen zu sein. Nur noch 21 Prozent der Landwirte teilen die Einschätzung, dass mit der Corona-Situation die Landwirtschaft wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen wird. In der Märzerhebung 2020 waren es noch 46 Prozent. 49 Prozent der Landwirte (März 2020 47 Prozent) sind dagegen der Meinung, dass durch das Virus die Sorgen und Nöte der landwirtschaftlichen Betriebe aus dem Blick geraten könnten.

DBV, Grafik: DBV

Zurück