Kreis Coesfeld gewinnt den Preis „Landschafft 2019“
Landwirtschaft
Kreis Coesfeld mit vorbildlicher Raumpolitik
Der Kreis Coesfeld im Münsterland wird mit dem Preis „Landschafft 2019“ der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft (DSK) ausgezeichnet.
Die DSK gab den aktuellen Preisträger am Dienstag in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen in Berlin bekannt. In Kooperation mit dem Deutschen Landkreistag (DLT) würdigt die Stiftung seit 2006 mit ihrer Auszeichnung alle zwei Jahre einen Landkreis in Deutschland, der seinen Bürgerinnen und Bürgern nachhaltig gleichwertige Lebensverhältnisse sichert. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Solides Wachstum
Der DSK-Vorstandsvorsitzende Dr. Helmut Born begründete an der Seite von Dr. Markus Mempel (DLT), warum die Wahl auf den Kreis Coesfeld fällt: „Der Kreis Coesfeld hat mit seiner auf 220.000 Einwohner angewachsenen Bevölkerung solides Wirtschaftswachstum und annähernd Vollbeschäftigung erreicht. Seine kleinen und mittelständischen Unternehmen und Handwerksbetriebe setzen umfänglich auf innovative Produkte und eine gute fachliche Aus-und Weiterbildung der Mitarbeiter.“
Born betonte ausdrücklich, dass Kreis, Städte und Gemeinden die Digitalisierung in der Fläche vorantreiben. Handwerker, Land- und Forstwirte schlössen Lücken im Netzausbau mit Glasfaser in Eigeninitiative. Zudem bestimmten der innovative Maschinen- und Anlagenbau sowie eine leistungs- und wettbewerbsfähige Land- und Ernährungswirtschaft die Wirtschaftsstruktur des Kreises Coesfeld – flankiert von zahlreichen Dienstleistungsunternehmen.
„Weiche Faktoren“
Zugleich investiert der Kreis umfangreich in „weiche“ Standortfaktoren: So organisieren sich Bürger, Landschaftsarchitekten und Bauern beispielsweise im Projekt Parklandschaft 2.0, um die Nutzung und den Schutz der von Wasserburgen und Hecken geprägten Kulturlandschaft des Münsterlandes fortzuentwickeln. Historische Ortszentren werden durch moderne Restaurants und Einzelhandelsläden, kleine Theater und Kultureinrichtungen, neue Ärztehäusern sowie altersgerechtes Wohnen deutlich attraktiver. Und von all dem profitieren die Bürgerinnen und Bürger des Kreises ebenso wie Touristen.
Die privaten Haushalte im Kreis Coesfeld verfügen im Durchschnitt über ein höheres Einkommen als in anderen Kommunen Nordrhein-Westfalen; die gute Wirtschaftslage lässt die Steuereinnahmen kontinuierlich steigen. Dem Kreis gelang es dadurch, die öffentliche Verschuldung auf unter 110 €/Einwohner drastisch zurückzufahren. Entsprechend größer wurden die Handlungsspielräume, um zukunftsträchtige Wirtschaftszweige und die schulische Ausbildung zu fördern bzw. Forschung und Entwicklung zusammenzubringen – während bei der sozialen Absicherung junger Familien und ältere Menschen und dem ökologischen Schutz der natürlichen Ressourcen ebenfalls neue Impulse gesetzt werden konnten.
Für Touristen und Facharbeiter
Dr. Christian Schulze Pellengahr, Landrat des Kreises Coesfeld, betonte: „Wir leben im Kreis Coesfeld in einer herrlichen Region, einer wundervollen Landschaft, die nicht nur viele Urlauber anzieht, sondern auch für Fachkräfte und Familien attraktiv ist. Wir werden alles daransetzen, damit unser Kreis auch in Zeiten des demographischen Wandels dauerhaft lebens- und liebenswert bleibt. Als kerngesunder Wirtschaftsraum mit einer guten und leistungsstarken Infrastruktur setzen wir auf wirtschaftliche und soziale Selbstständigkeit, unternehmerische Innovation und Tatkraft im engen Schulterschluss mit unseren Städten und Gemeinden – und mit einer engagierten Bürgerschaft, die sich für ihre Heimat einsetzt.“
Mithilfe des Projekts „On Boarding Münsterland“ werden neue Mitarbeiter in mittelständischen Unternehmen fündig bei der Suche nach einem Arbeitsplatz für den Ehepartner, bei der Auswahl der passenden Schulen für die Kinder und der Suche eines attraktiven Wohnumfeldes. Das wiederum entlaste kleinere Unternehmen in strategischen Personalfragen und sichere den Zugang zur jüngeren Generation.
roRo