KTBL-Tagung Qualitätsheu
Landwirtschaft
Qualitätsheu durch Belüftung
Über 70 Teilnehmer nahmen an einer Vortragsveranstaltung im Zuge des BÖLN-Projekt „Verbesserung der Heubergetechnik“ der Universität Kassel-Witzenhausen und des Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) teil. Unter dem Titel „Qualitätsheu durch Belüftung – Wo liegen die Knackpunkte im Verfahren?“ wurden Mitte Dezember auf der Staatsdomäne Frankenhausen Themen wie Ernte, Heutrocknung, Wirtschaftlichkeit und Verarbeitung der Heumilch erörtert. Abgerundet wurde das Gespräch mit Beispielen aus der Praxis. Die Vielzahl an Fragen und Diskussionen während der Vorträge und im Anschluss an die Veranstaltung zeigen die Aktualität des Themas.
Max Bannaski von der Firma BB-Umwelttechnik stellte seine Erfahrungen mit selbst entwickelten Kammschwadern und Doppelmessermähwerken dar. Dank leichter Bauweise und energiesparender Technik konnte er den Energieeinsatz bei der Ernte deutlich reduzieren und die Maschinen zur Serienreife weiterentwickeln. Durch die gleichmäßige Verteilung des geschnittenen Gutes nach der Doppelmessermahd strebt er eine Trocknung auf dem Feld ohne Wendevorgänge an.
Lisa Nilles vom KTBL e.V. zeigte die fixen und variablen Kosten der Investition in eine Heutrocknungsanlage anhand eines Beispiels auf. Dabei zeigte sich, dass die reine Entfeuchtertrocknung die teuerste Variante ist. Eine günstigere Alternative bietet die Unterdachabsaugung, bei der die Erwärmung unter dem Dachraum genutzt wird. Jedoch ist dieses Verfahren stark witterungs- und tageszeitabhängig. Kann die Abwärme von Biogasanlagen genutzt werden, können die Kosten unter Umständen noch weiter gesenkt werden.
Dr. Frank Wetterich zeigte die Qualitätsanforderungen der Gläsernen Molkerei für Heumilch. So ist für die Rohmilchkäseproduktion ein geringer Clostridienbesatz sehr wichtig, welcher über reine Heufütterung erreicht werden kann.
Einblick in die Praxis bot Susanne Jakschitz-Wild von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Der Betrieb stellte im Jahr 2011 auf Heufütterung und -belüftung mithilfe einer Zusatzheizung um. Da der Betrieb in einem touristisch attraktiven Gebiet liegt, waren nicht der höhere Milchpreis, sondern die verminderten Geruchsemmissionen durch fehlende Silagefütterung Motivation für die Umstellung. Dr. Manfred Hartung von der B&S Beratungsgesellschaft in Leipzig stellte verschiedene Betriebe vor, die seit mehreren Jahren die Abwärme einer Biogasanlage für die Luzerne-Quaderballentrocknung nutzen.
Lisa Nilles (KTBL); roRo