Kühe: Gunststandort ohne Kraftfutter

Landwirtschaft

Gesunde Kühe ohne Kraftfutter

Auf der BioFach in Nürnberg hat die österreichische Bäuerin Erika Ertl ihren Milchviehbetrieb vorgestellt, der ohne Kraftfutter auskommt und nur auf die Fütterung setzt, und nicht in Konkurrenz zur menschlichen Nahrung steht. Also traditionell Grünfutter basiert. Allerdings liegt der Betrieb in Spittal an der Drau in Kärnten und besteht überwiegend aus Dauergrünland, das wertvolle Gräser und Kräuter bereit stellt. Die Übertragung auf andere Standorte, wie Schleswig-Holstein, sind damit nicht zwingend verbunden.

1978 wurde der Betrieb von Erika Ertl umgestellt und seit 2000 bekommen die 38 Milchkühe kein Kraftfutter mehr. Auf dem Hof steht noch ein Zuchtstier, 40 Färsen bilden den Nachwuchs.

25 Hektar Betriebsfläche sind Wiesen und Weidden, von denen nur zehn Prozent ökologisch bewirtschaftet werden. Weitere 25 Hektar sind Ackwrland mit 40 Prozent Luzerne, 40 Prozent Getreide für den Markt, zehn Prozent Silomais und zehn Prozent Körnerleguminosen, die als Ganzpflanzensilage verfüttert werden. Weiter 25 Hektar sind Wald und 120 Hektar Hochalpe. Dort grasen die Jungtiere mit einer Nachbarherde drei Sommermonate lang.

Die Milchkühe des Betriebes grasen im Sommer ausschließlich auf der Weide und bekommen Heu vorgesetzt. Ihre Winterration besteht aus 50 Prozent Heu, 40 Prozent Grassilage und 10 Prozent Maissilage.

Im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt können sich die Betriebszahlen sehen lassen.

Erika Ertl liest aus den Zahlen den Trend ab, dass gesündere Kühe mit sehr hohem Grünfutteranteil wirtschaftlicher sind.

Roland Krieg

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