Kultur-Ticker
Landwirtschaft
USA, China, Thailand, Indien
Die Aussaatzahlen des US-Landwirtschaftsministeriums weist eine steigende Aussaatfläche für die Ernte 2023 für Weizen, Mais, Reis, Sorghum und Hafer aus. Die US-Landwirte haben dafür die Aussaatfläche von Sojabohnen zurückgenommen. Mit rund 23 Millionen Hektar wächst Weizen auf fast so viel Fläche wie im bisherigen Rekordjahr 2018. Das würde beim Ertrag zu einem Plus von 16 Prozent gegenüber dem aktuellen Weizenjahr bedeuten.
Mit einem leichten Plus von 3,8 Prozent planen die US-Landwirte Mais auf vergleichbarer Fläche wie 2022 anzubauen. Dafür wird die Sojafläche 2023 um rund 250.000 Hektar 42 Millionen Hektar zurückgenommen. Die US-Farmer dehnen aber auch die Fläche unter dem „conservation reserve program“ aus. Gegenüber 2022 werden im nächsten Jahr mehr als 12 Millionen Hektar unter Schutz gestellt. Das ist ein Zuwachs von zehn Prozent.
China wird seinen Sojakonsum im Vermarktungsjahr 2022/23noch einmal auf um zehn Millionen auf 116 Millionen Tonnen steigern. Trotz höherer Erträge um vier Prozent auf 2,03 Tonnen pro Hektar wird China aber nicht mehr als 19 Millionen Soja selbst anbauen. Soja nimmt rund einen Drittel der gesamten Ölsaatenerzeugung aus Raps, Baumwolle und Erdnüsse ein. Hohe Preise für Ölsaaten haben in allen Regionen den Anbau gestärkt. Wegen der hohen Weltmarktpreise für Soja hat China bislang weniger importiert. Die Mühlen können ihre Gewinnmargen nicht halten.
Thailand hat seine Erntemenge an Reis durch Überflutungen vor allem im Nordosten des Landes um eine Million Tonnen nach unten korrigieren müssen. Ende September hat der Taifun „Noru“ rund 85.000 Hektar Reis verwüstet. Für den Duftreis wurde die Ernte bis in den November hinein verschoben. Thailand als größter Reisexporteuer profitiert derzeit durch einen gegenüber dem US-Dollar schwachen Baht und steigender globaler Nachfrage. Händler beklagen sich nur über die hohen Frachtkosten.
Unerwartete Regenfälle im Oktober haben auch die indische Reisproduktion getroffen. Das Land rechnet mit 122 Millionen Tonnen eine um sechs Prozent kleinere Reisernte in diesem Jahr. Hinzu kommt, dass das Land seine Reislager um rund 18 Prozent abgestockt hat. Wegen der Exportkontrolle durch die indische Regierung hat sich Situation auf dem heimischen Reismarkt preislich entspannt. Indien ist nach China der zweitwichtigste Reisproduzent.
Roland Krieg
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