Kulturpflanzen und Migration

Landwirtschaft

Regionalität mit eingewanderten Kulturpflanzen

Nur das Essen, was in einem definierten Radius wächst, kann schnell zu Trugschlüssen führen. Die Kartoffel kommt aus Südamerika und der Apfel aus Kasachstan. Dr. Monika Witte und Iris Förster haben in Freiburg mit der Ausstellung „Kulturpflanzen und Migration“ aufgezeigt, das natürliche Wanderungsströme der Menschen seit jeher Kulturpflanzen über die ganze Erde verbreitet haben. Das macht auch der moderne Ökoanbau. Die Stuttgarter Firma Taifun versucht die aus Asien stammende Sojapflanze in Deutschland heimisch zu machen. Der hiesige Anbau soll die Warenströme zwischen gentechnisch veränderten und unveränderten Pflanzen sicher stellen und die „regionale Versorgung“ der wachsenden Tofu-Nachfrage stillen.

Entstanden sind die Wildpflanzen in so genannten „Ursprungszentren“, wo die klimatische Situation die Vielfalt der Pflanzen hervorbringt. Das aber heißt nicht, dass der Ackerbau auf regional entstandene Pflanzen verzichten soll. Denn ihre Anpassung ist der genetische Schatz, den Pflanze und Tier für ihre Anpassungen an den Klimawandel brauchen.

Getreide beispielsweise bekommt ab 39 Grad Celsius einen Sonnenbrand. Emmer und Einkorn erhalten durch ihre festen Spelzen um die Körner einen Sonnenschutz. So könnte die seltene Varietät des Emmers mit schwarzen Spelzen sogar noch an Bedeutung gewinnen. Die dunkelblauen Farbstoffe, Anthocyane genannt, schützen das Getreide vor UV-Strahlen.

Lesestoff:

Das ganze Interview des Portals oekolandbau.de mit den beiden Wissenschaftlerinnen finden Sie auf  https://www.oekolandbau.de/verbraucher/wissen/tierschutz-und-umweltschutz/artenvielfalt/fremde-kulturpflanzen-bereichern-den-bioanbau/

Dort können Interessenten auch die Wanderausstellung gegen Übernahme der Versandkosten bestellen.

roRo

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