Kupfer und der Öko-Regenwurm
Landwirtschaft
Regenwurmzönose und Kupfer als Pflanzenschutzmittel
Kupfer ist der einzige Wirkstoff im Ökolandbau, der gegen pilzliche Schaderreger wirkt und ein wichtiger Baustein für das Resistenzmanagement im konventionellen Landbau ist. Derzeit untersuchen die EU-Länder die Auswirkungen der teils erheblichen Kupfermengen in den Böden für eine Entscheidung der EU, ob Kupfer nach 2018 weiterhin als Fungizid und Bakterizid zugelassen bleibt. Ein Ende der Verwendung würde vor allem den Ökolandbau empfindlich treffen. Das Julius Kühn-Institut hat im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und anderer Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) die Auswirkungen der Kupferanwendung auf Regenwürmer überprüft.
Direkte Effekte sind wegen der vielfältigen Einflussfaktoren auf die Regenwurmpopulation nur sehr schwer zu erhalten. Das gilt nicht nur für das Freiland, sondern auch für das Labor, heißt es im Abschlussbericht.
Das hängt auch mit dem Kupfer zusammen, weil trotz hoher Kupfergehalte im Boden nur ein kleiner Teil für Pflanzen und Bodenorganismen zur Verfügung steht. Dieses Verhältnis ist von der Dauer der Kupferanwendungen abhängig. Langjährig bewirtschaftete Dauerkulturflächen wie Weinberge weisen oft eine heterogene Belastungsverteilung auf. Deshalb müsse für die Beschreibung von Effekten eine standortangepasste Methodenvalidierung herangezogen werden.
Kupfer ist zudem ein essentieller Bestandteil des Naturhaushaltes. Die Lebensgemeinschaft im Boden kann auf Dauer Mechanismen zur bedarfsgerechten Aufnahme, Ausschleusung und Detoxifikation entwickeln. Anpassungseffekte sind nach Studienabschluss trotz erwiesener Bodenbelastungen nicht auszuschließen.
Lesestoff:
Den Abschlussbericht finden Sie unter http://orgprints.org/28689/
Die EU arbeitet parallel an Minderungsstrategien für den Kupfereinsatz
roRo