Land unter und höchste Waldbrandstufe
Landwirtschaft
Allerhöchste Brandgefahr in MST
Während in Nordrhein-Westfalen Sturm und heftige Niederschläge zu hohen Schäden führten, hat sich die Trockenheit im Nordosten Deutschlands intensiviert. Mecklenburg-Vorpommern hat erstmals die Waldbrandgefahrenstufe 5 für die Wälder im Südwesten des Landkreises Mecklenburger Seenplatte ausgerufen.
Die hohen Temperaturen verbunden mit teils starken Winden und den nur lokalen Niederschlägen führen weiterhin dazu, dass die Waldbrandgefahr auch in den anderen Landesteilen Mecklenburg-Vorpommerns stetig steigt. Fast überall gilt inzwischen die Waldbrandgefahrenstufe 4. Lediglich in den Küstenwäldern von Rostock, über den Altkreis Bad Doberan bis zum Landkreis Nordwestmecklenburg besteht die Stufe 3. Vor allem in den großflächigen Kiefernwaldgebieten ist die Zündbereitschaft extrem hoch.
In diesem Jahr mussten bereits zehn Brände auf insgesamt rund drei Hektar Wald bekämpft werden. Die Landesforst Mecklenburg-Vorpommern als oberste Forstbehörde mahnt, beim Betreten der Wälder sehr achtsam zu handeln. Das allgemeine Rauchverbot im Wald ist strengstens einzuhalten und es sind keine glimmenden Zigaretten aus dem Auto zu werfen. Das Befahren von nichtöffentlichen Waldwegen ist untersagt. Ab Waldbrandgefahrenstufe 4 können die unteren Forstbehörden im Einvernehmen mit den Landräten sogar die Wälder für Besucher ganz sperren.
Hinweise zum Waldbrandschutz gibt die Landesforstanstalt M-V auf der Internetseite http://www.wald-mv.de/Forstbehoerde/Waldbrandschutz/
Dazu gibt es zwei Bauernregeln, die sich auf die Reihenfolge des Blattaustriebs bei Eiche und Esche beziehen und entweder eine große Hitze oder einen niederschlagsreichen Sommer anzeigen: Kommt die Esche vor der Eiche, gibt es eine große Bleiche. Kommt die Eiche vor der Esche, gibt es eine große Wäsche.
„Genickbruchjahr“
Bei den Bauern im Nordosten trägt 2018 bereits den Titel „Genickbruchjahr“. Die Preise für Weizen und Raps waren in den letzten Jahren bereits alles andere als zufriedenstellend. Viel Hoffnung auf einen Preisimpuls haben die Märkte nicht gegeben. Jetzt dörrt der Raps nach einem langen und trockenen Frühjahr und hat zum Teil auf das Blühen verzichtet.
Doch mittlerweile zieht die Dürre auch das Getreide in Mitleidenschaft. Lediglich die Gerste ist nahezu durch und wird auch bald als erstes geerntet. Die Ähren werden lamngsam gelb, obwohl die Körner noch lange nicht reif sind. Glücklich sind die Landwirte im Osten, die Beregnungsanlagen haben. Aktuell haben die Kartoffeln den höchsten Wasserbedarf. Manche Anlagen laufen 24 Stunden durch. Je nach Region müssen die Landwirte in Sachsen-Anhalt und Brandenburg einen „Wassercent zahlen. Doch ist das eine Investition in eine Ernte, die vielleicht doch eingefahren werden kann. Jetzt müssen viele Landwirte zur Sicherung ihres Betriebes auf Reserven zurückgreifen. Nicht alle werden dieses Jahr überleben, heißt es auf Feld und Flur.
Roland Krieg