Landgestüte kooperieren

Landwirtschaft

Landgestüte SN und ST kooperieren

Zwei Länder, zwei Pferde, ein Projekt: Sachsen und Sachsen-Anhalt vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Pferdezucht. Einen entsprechenden Vertrag über die Kooperation der beiden Landesgestüte Moritzburg in Sachsen und Prussendorf in Sachsen-Anhalt haben am Freitag in Magdeburg Sachsens Landwirtschaftsminister Frank Kupfer und sein sachsen-anhaltischer Amtskollege Dr. Hermann Onko Aeikens unterzeichnet. Die Zusammenarbeit der beiden Gestüte zeigt sich sehr rassig: Denn zum bereits 2008 von beiden Ländern erworbenen Hengst „Fürst Wettin“ gesellt sich nun mit „Decurio“ ein weiterer Spitzenhengst.

Tragende Säule der Pferdezucht
„Wer im Pferdesport mit vorn sein möchte, braucht Qualität. Durch die Zusammenarbeit unserer beiden Landgestüte als tragende Säulen der Pferdezucht sind wir in der Lage, diese Qualität zu bieten“, so Minister Aeikens. Sachsens Agrarminister Frank Kupfer verwies außerdem auf die wirtschaftlichen Synergien der Kooperation. „Wie viele andere Bereiche der Gesellschaft unterliegen auch die Pferdezucht und der Pferdesport einem Strukturwandel. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Landgestüte effizienter gestalten und ihnen damit eine nachhaltige Perspektive bieten“, betonte Kupfer.
Gerade wenn es darum gehe, das Deutsche Sportpferd im Reigen der etablierten Pferdezuchten ganz vorn mitspielen zu lassen, sei eine enge Zusammenarbeit zwischen den Landesgestüten geboten, erklärten beide Minister. Landegestüte erhöhten die Attraktivität des ländlichen Raumes und ermöglichten einer breiten Bevölkerungsschicht, sich in der Pferdezucht und im Pferdesport zu engagieren. Außerdem unterstützten sie durch ihre Landesreit- und Fahrschulen den Breitensport und sicherten eine hohe Ausbildungsqualität im Ausbildungsberuf zum Pferdewirt.

Gemeinsam shoppen
Ein Eckstein der Kooperation ist der gemeinsame Kauf von Hengsten für die Zucht. So erwarben die beiden Landgestüte bereits im Jahr 2008 gemeinsam den Hengst „Fürst Wettin“ zu einem Preis von 160.000 €. Dass dieser Hengst sein Geld wert war, beweist sein Zuspruch unter Pferdezüchtern. 2010 ging er mit überragenden Ergebnissen in der Dressur als Sieger in der Hengstleistungsprüfung hervor. In diesem Jahr wurde der Junghengst „Decurio“ für einen Preis von 90.000 € gemeinsam gekauft. Beide Hengste stehen den Pferdezuchtverbänden Brandenburg-Anhalt und Sachsen-Thüringen zur Verfügung.
Darüber hinaus sollen sie über Tiefgefriersamen auch auf internationalen Märkten angeboten werden. Über den Hengstkauf hinaus wollen beide Länder das gemeinsame Marketing deutlich intensivieren und sich bei den Hengstleistungsprüfungen eng abstimmen. Notwendige Laborausrüstungen für den weltweiten Export von Samen der besten Hengste sollen gemeinsam genutzt werden.

MLUST

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