Landraub durch Deutsche Bank?

Landwirtschaft

DWS kündet Überprüfung der Fonds an

Land Grabbing ist der Vorwurf, den die Menschenrechtsorganisation FIAN gegenüber der Deutschen Bank erhebt. Darüber berichtete am Dienstag „Report Mainz“.

Beteiligung an Khon Kaen Sugar
Roman Herre hatte während einer Feldstudie in Kambodscha Investoren ausfindig gemacht, die von Thailand aus vor allem von armen Kleinbauern Land aufkauften, um Holz oder Exportreis darauf anzubauen.
Mittlerweile hat Herre eine Studie von Finanzanalysten anfertigen lassen, wer im Detail hinter den Kaufofferten steckt. Darin verwickelt ist wohl auch die Deutsche Bank, die über ihre Fondsgesellschaft DWS eine Viertelmilliarde Euro in die Landkäufe investiert haben soll.
Die Fonds DWS Global Agribusiness, DWS Invest Global Agribusiness LC und DWS Agribusiness Mother Fund haben insgesamt fast 11 Millionen Euro in die Khon Kaen Sugar Industry investiert. Der Konzern aus dem Nordosten Thailands sei für „brutalen Landraub“ in Kambodscha verantwortlich.
Gegenüber „Report Mainz“ versicherte die DWS, ihre Fonds zu überprüfen: „Wir werden die Vorwürfe umgehend überprüfen und das Unternehmen damit konfrontieren. Wie in unserem Investmentprozess üblich, werden wir dann eine Neubewertung unserer Positionierung vornehmen und uns ggf. aus dem Investment zurückziehen.“

Lesestoff:
FIAN hatte im April 2010 auf dem Potsdamer Platz auf das Thema Land Grabbing aufmerksam gemacht.
Der World Investment Report der UNCTAD bezeichnet das Land Grabbing als Foreign Direct Investment (FID) und will für die Ausgestaltung der FID, zu der auch Landkauf oder -pacht gehört, für die heimische Bevölkerung besser gestalten.

Roland Krieg

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