Landwirte haben bei Feldarbeiten aufgeholt

Landwirtschaft

Winteraussaat und Späternte haben in Europa geklappt

Der aktuelle Vegetationsbericht der EU-Kommission hat seit Mitte Oktober günstige Aussaatbedingungen für Winterfrüchte und einen guten Abschluss von Sommerkulturen ausgewiesen. Damit konnten Landwirte fast überall in Europa Witterungsbedingte Verzögerungen aufholen. Es sind nur noch wenige Regionen mit ungünstigen Aussaatbedingungen in Osteuropa vorhanden. Diese liegen im östlichen Teil Tschechiens und der Slowakei, in Teilen Rumäniens und vereinzelt in Bulgarien. Allerdings liegt die Aussaat von Winterraps unter dem Ergebnis des Vorjahres und unterhalb des Fünf-Jahres-Durchschnitts. Vor allem in Frankreich und Großbritannien. Einen Rückgang gibt es nach Einschätzung der Kommission auch in Ungarn, obwohl die Aussaatbedingungen gut waren. Die geringen Erträge und Ernteverluste 2020 haben die ungarischen Landwirte offenbar auf Winterraps verzichten lassen.

Weiterhin zu warm

Überdurchschnittliche Witterungsverläufe sind in weiten Teilen vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer zu verzeichnen. Die Temperaturen, inklusive in Skandinavien lagen bis zu 15. November zwischen vier und acht Grad über dem Durchschnitt. Bis Ende November wird sich das auch nur wenig änder. Etwas kühler als jahreszeitlich mit Temperaturen im Frostbereich müssen Italien, Südosteuropa und die Türkei rechnen.

Niederschlagsdefizite melden die Meteorologen für Südrussland und große Teile der Türkei. Dort fehlen zwischen 50 und 80 Prozent der üblichen Niederschlagsmengen. Betroffen ist auch Nordafrika mit nahezu ausgebliebenem Regen von Algerien bis Tunesien.

Langzeitwirkungen

Die Messung der von der Vegetation in die Atmosphäre zurückgeworfenen Sonneneinstrahlung zeigt, dass die Trockenbedingungen in weiten Teilen Europas auch noch auf die aktuellen Weidebedingungen anhalten. Ungünstige Verhältnisse finden sich in Zentralfrankreich und der Normandie, auch in Deutschland clusterartig wie in Thüringen vorhanden sind.

Zuckerrüben Frankreich

Die Witterungsbedingungen waren regional für den Anbau von Zuckerrüben ungünstig. Dort, wo Blattläuse gute Bedingungen vorfanden hat es größere Ausfälle durch Virenerkrankungen gegeben. Für die Rübenkampagne sollen zahlreiche Rüben zu klein für die maschinelle Ernte gewesen sein und Ertragsverluste hervorgerufen haben. Die Rübenernte liegt rund 6,5 Prozentunter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt und erreicht ein Niveau von 2018, das bislang die kleinste Ernte seit 2006 einfuhr. Die Kommission teilt aber mit, dass die Schätzungen sehrt weit auseinanderliegen. Das statistische Büro des französischen Landwirtschaftsministeriums Agreste schätzt einen Ertragsrückgang um 26,5 Prozent gegenüber dem Fünf-Jahres-Durchschnitt.

Roland Krieg

© Herd-und-Hof.de Nutzungswünsche: https://herd-und-hof.de/impressum.html

Zurück