Landwirte sind optimistisch

Landwirtschaft

Tierwohl will allgemein Standards setzen

Zum Jahreswechsel hält die positive Stimmungslage in der Landwirtschaft an. Das aktuelle Konjunkturbarometer weist im Dezember 2013 mit 37,2 Punkten eine Steigerung von 1,7 Punkten auf. Bauernpräsident Joachim Rukwied führt das vor allem auf die positive Preissituation bei der Milch zurück, sowie dem festeren Getreidepreis. Die Kosten bei Düngemittel und Treibstoff haben sich entspannt.

Im kommenden Halbjahr wollen 40 Prozent der Bauern 6,3 Milliarden Euro investieren. Mehr als die Hälfte geht in neue Ställe und Stalltechnik. Joachim Rukwied unterstreicht, dass das Investitionen in den Tierschutz seien.

Die aktuelle Agrarpolitik schätzen die Bauern mittlerweile wieder etwas günstiger ein, wenn auch die Wettbewerbssituation innerhalb Europas die deutschen Bauern belaste.

In der Fragestunde der Agrarjournalisten erklärte Bauernpräsident Joachim Rukwied noch einmal seine Sichtweise der Tierwohl-Initiative. Es werde kein Label geben, an dem sich der Verbraucher orientiert, aber Kontrollen sollen die Fortschritte sicher stellen. In der Kommunikation wird auf eine breite Wirkungsbasis gesetzt. Der Deutsche Bauernverband wird nur noch mitteilen, wie viel Prozent der Betriebe mit welchem Anteil an Nutztieren sich der Tierwohl-Initiative angeschlossen haben.

Rukwied wiederholte seine auf der Eröffnungspressekonferenz geäußerte Weigerung sich mit Organisationen, die Kampfthemen besetzen zu reden. Andere Teile der Gesellschaft sind zu einem Dialog eingeladen. Auch das Spitzentreffen mit dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft wird in diesem Jahr weiter gehen, versicherte er gegenüber Herd-und-Hof.de Schon vor Beginn der Grünen Woche habe er sich mit Jan Plagge von Bioland auf einen Sommertermin verständigt.

Rukwied zeigte sich erfreut, dass sich der Strukturwandel verlangsamt. In Spitzenzeiten lag er bei mehr als 2,5 Prozent, heute sind es unter zwei Prozent im Jahr. Der Bauernpräsident betonte, dass der Strukturwandel in der Landwirtschaft genauso normal sei wie in den anderen Branchen und andern Betrieben eine Chance bietet, in der Landwirtschaft zu bleiben.

In der Nacht zu Dienstag hatten sich die EU-Mitgliedsstaaten mit Parlament und der Kommission auf neue Regeln der Finanzinstrumente-Richtlinie MiFID (Market in Financial Instruments Directive) geeinigt. Darunter fällt auch der Handel mit Agrar-Rohstoffen. Es sollen innerhalb der EU Positionslimits gesetzt werden, Berichte sollen für zeitnahe Transparenz an den Terminmärkten sorgen, kurze Handelsunterbrechungen sollen den Hochfrequenzhandel stoppen und Finanzprodukte, die für den Finanz- und Gütermarkt gefährlich werden können, werden demnächst präventiv verboten.

Was das für die Preisabsicherung an den Warenterminmärkten für die Bauern bedeutet, lässt sich nach Rukwied derzeit noch nicht abschätzen. Das könne negative Folgen haben wie auch folgenlos bleiben. Der Bauernpräsident erinnert daran, dass eine europäische Lösung innerhalb des globalen Handels alleine keine Auswirkungen haben werde.

Roland Krieg

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