Landwirtschaft braucht Zusatzeinkommen

Landwirtschaft

Einkommenskombinationen landwirtschaftlicher Betriebe

Mehr Sicherheit durch zusätzliche Geschäftsbereiche: Durch Einkommensdiversifizierung versuchen immer mehr landwirtschaftliche Betriebe das Risiko von starken Einkommensschwankungen abzufedern. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erzielte 2020 die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland in Ergänzung zur landwirtschaftlichen Primärproduktion Einnahmen aus zusätzlichen landwirtschaftsnahen Tätigkeiten.

Nahezu die Hälfte der Betriebe hat sich mit erneuerbaren Energien ein wirtschaftliches Standbein aufgebaut hat. Zusammen mit der Forstwirtschaft und Arbeit für andere landwirtschaftliche Betriebe findet die deutliche Mehrheit ein Zusatzeinkommen innerhalb der Branche.  

Hofnachfolge für viele noch offen

Für die Übergabe der Betriebe an die nächste Generation gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Gründung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) ist beispielsweise ein beliebtes Instrument für die gemeinsame Wahrnehmung und anschließende Übergabe der Betriebsleitung von den Eltern an die Kinder. Sie bietet aber auch außerhalb der eigenen Familie die Möglichkeit, Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen und betriebliches Wachstum zu ermöglichen. Dass die Gründung von GbRs in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Instrument in solchen Übergangsphasen geworden ist, spiegelt sich in der Zunahme der Betriebe mit dieser Rechtsform wider. Ihre Zahl stieg um mehr als ein Drittel (+34 %) von 17.600 im Jahr 2010 auf 23.600 Betriebe im Jahr 2020 an.

Darüber hinaus wurden in der Landwirtschaftszählung 2020 die Inhaberinnen und Inhaber der 109.700 landwirtschaftlichen Einzelunternehmen, die zum Zeitpunkt der Befragung 55 Jahre und älter waren, danach befragt, ob es eine potenzielle Hofnachfolge gibt. Die dazu befragten Betriebe (40 % aller Einzelunternehmen) bewirtschafteten eine Fläche von gut 4,5 Millionen Hektar, das sind rund 27 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche aller Betriebe.

Die Hofnachfolge ist gegenwärtig für etwa 40.200 und somit 37 % der befragten Einzelunternehmen geregelt. Diese bewirtschaften zusammen annähernd 2,3 Mill. Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche.

Destatis (Text und Grafik)

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