Landwirtschaft macht Schule

Landwirtschaft

Berufsbild im Wandel

„Wer seinen Betrieb erfolgreich in die Zukunft führen wolle, braucht neben fachlichem Können eine Vielzahl weiterer Kompetenzen“, sagte Bayerns Agrarminister Helmut Brunner am Sonntag beim Besuch der mit 140 Jahren ältesten Landwirtschaftsschule des Freistaates in Landshut. Die Bildung müsse deshalb stärker auf Aspekte wie Verhandlungsführung, Risiko- und Krisenmanagement, Aufbau von Wertschöpfungsketten sowie Vermarktungsstrategien und Entwicklung neuer Marken ausgerichtet werden.
Als Wesentlich gilt daher der neue Weg Bayerns, Schule und Meisterprüfung zu kombinieren. Wichtige Teile der Prüfung, wie etwa die Ausbildereignung und die schriftliche Meisterarbeit werden vorgezogen und können künftig vollständig an der Landwirtschaftsschule abgelegt werden.

Interesse ungebrochen
In Bayern besuchen wie im letzten Jahr 744 Schüler das Berufsgrundschuljahr für die Ausbildung zum Landwirt. An den 27 bayerischen Landwirtschaftsschulen haben 481 Studierende das Wintersemester 2008/2009 absolviert. 60 mehr als im Vorjahr.
Die Schule in Landshut wurde bereits 1869 gegründet, um die landwirtschaftlichen Betriebsleiter für den Wettbewerb unter schwierigen Bedingungen zu bestehen. Seit dem haben 3.800 Landwirte und 3.400 Hauswirtschafterinnen die Schule absolviert.

Landfrauen machen Schule
Mitte Mai starteten die Bayerischen Landfrauen die Saison „Landwirtschaft macht Schule“. „Wir Bäuerinnen möchten den Kindern vor Ort auf dem Bauernhof zeigen, woher ihr Essen kommt. Das, was sie selbst erleben können, und nicht aus zweiter Hand aus dem Fernsehen kennen, bleibt lange in Erinnerung“, sagte Landesbäuerin Annemarie Biechl bei der Saisoneröffnung mit der Grundschule St. Lantbert auf dem Bauernhof in Marzling. „Erst die Saat, dann die Ernte“ lautete das Motto. Wie wird Getreide angebaut, geerntet und wofür kann man es verwenden?
In diesem Jahr werden 49 Grundschulen mit über 6.000 Kindern erreicht und der Unterricht findet in der Schulküche und auf dem Bauernhof statt. Das Engagement soll die Kinder zu mündigen Verbrauchern ausbilden und wird vom Bayerischen Staatsministerium gefördert. Ein Baustein besteht aus mehreren 90-Minuten-Einheiten Praxisunterricht mit einer Ernährungsfachfrau in der Schule und der andere aus einer halbtägigen Lerneinheit auf dem Bauernhof.

roRo

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