Landwirtschaft mit Biodiversität
Landwirtschaft
Standortbezogene Raumplanung für Landwirtschaft und Biodiversität
Landwirtschaft und Biodiversität müssen sich nicht ausschließen. Obwohl die Landwirtschaft einer der Treiber des Artenverlustes ist, müssen mehr Flächen für mehr Lebensmittel bewirtschaftet werden. Die aktuelle Studie des International Institute for Applied System Analysis (IIASA) hat drei von insgesamt 20 Maßnahmen der Convention on Biological Diversity (CBD), die sich auf die Landnutzungsplanung beziehen untersucht.
Normallerweise beruht die Erhaltungspolitik auf der Identifizierung für Räume, die für den Artenerhalt besonders günstig und daher wichtig sind. Dann werden sozioökonomische Faktoren wie die Funktion des ländlichen Raums und die Nahrungsmittelerzeugung als Opportunitätskosten verrechnet oder als Restriktion für den Artenerhalt angesehen. Das IIASA-Team um Piero Visconti hat Beispiele für die Integration von Landwirtschaft und Biodiversität so analysiert, dass beide Ziele in einem gemeinsamen Planungsprozess verwirklicht werden können. In den Beispielen konnte die gleiche Menge an Biodiversität zu einem Viertel bis 40 Prozent der Opportunitätskosten für die Nahrungsmittelerzeugung erreicht werden. Das sind 400 bis 600 Prozent mehr Nutzen für die Biodiversität als bei separater Planung.
Die außergewöhnlichen Ergebnisse kommen zustande, weil die bisherigen Studien davon ausgehen, dass in den besonders schützenwerten Räumen parallel keine Landwirtschaft stattfinden könne.
Lesestoff:
Fastré, C., van Zeist, W-J., Watson, J.E.M., & Visconti, P. (2021). Integrated spatial planning for biodiversity, conservation and food production. One Earth DOI: 10.1016/j.oneear.2021.10.014
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