Landwirtschaft muss nachhaltiger werden
Landwirtschaft
Alarmierender Artenrückgang in Europa
Europas Naturerbe ist nach neuen Forschungsergebnissen stärker bedroht als gedacht. Die Untersuchung von 6.000 Arten habe gezeigt, dass 44 Prozent aller Süßwasserfische, 23 Prozent aller Amphibien, 20 Prozent einer Auswahl an terrestrischen Weichtieren, 19 Prozent der Reptilien, 15 Prozent der Säugetiere und Libellen, 13 Prozent der Vögel, eld Prozent einer Auswahl von xylobionten Käfern, neun Prozent der Schmetterlinge und 467 Arten von Gefäßpflanzen vom Aussterben bedroht sind.
EU-Umweltkommissar Janez Potocnik erklärte am Dienstag nach der Vorstellung der Ergebnisse: „Das Wohl der Menschen in Europa und dem Rest der Welt hängt von den Gütern und Leistungen ab, die die Natur erbringt. Wenn wir diesen Abwärtstrend nicht ergründen und umgehend handeln, wird der Preis, den wir dafür zahlen werden, möglicherweise sehr hoch sein“.
„Die Zahlenangaben bestätigen nur den beunruhigenden Zustand der europäischen Weichtierbestände “, erklärte Annabelle Cuttelod, Koordinatorin für die Europäische Rote Liste bei der Weltnaturschutzorganisation IUCN. „Zusammen mit den stark gefährdeten Süßwasserfischen und Amphibien betrachtet, muss man davon ausgehen, dass die europäischen Süßwasserökosysteme in der Tat ernsthaft bedroht sind und dringend Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen.“
Zu den stark gefährdeten Gefäßpflanzen zählen viele Wildarten von Kulturpflanzen. So ist die mit der Zuckerrübe eng verwandte Rübenart Beta patula vom Aussterben bedroht. Doch sie ist eine wichtige Quelle für verschiedene Virusresistenzen der Kulturart. Auch Wildformen von Weizen, Hafer und dem Kopfsalat zeigten „beunruhigende Gefährdungsanzeichen“.
Hervorzuheben gilt, dass im Natura-2000 – Netz die Arten eine echte Überlebenschance haben, teilte die EU mit.
Mit einer Biodiversitätsstrategie will die EU dem Aussterben der Arten begegnen. Maßnahmen der Strategie sind unter anderem: Eine nachhaltigere Land- und Forstwirtschaft, eine bessere Bewirtschaftung von Fischbeständen und eine schärfere Kontrolle invasiver Arten.
roRo