Lang lebe der ländliche Raum
Landwirtschaft
EU-Pakt für den ländlichen Raum
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern ist der ländliche Raum in Deutschland mit seinen Mittel- und Kleinzentren noch recht gut belebt. Die Pandemie zieht die Menschen wieder zurück auf das Land. Aber von einer Trendumkehr darf nicht gesprochen werden. Nach dem Wegzug der Menschen gehen Ärzte, Schulen und Einkaufsstätten. Für das funktionierende Homeoffice fehlt es an gutem Internet.
Herausforderungen, Probleme und Chancen: Darin sieht die EU-Kommission die Grundbeschreibung des ländlichen Raums, für sie am Mittwoch eine langfristige Vision veröffentlicht hat. „Unsere ländlichen Räume sind die Fabrik für unsere Gesellschaft und das Herz der Ökonomie“. Diesen Satz von der Kommissionschefin Ursula von der Leyen aus dem Jahr 2019 steht der Einführung des Papiers voran.
Der EU-Aktionsplan für den ländlichen Raum besteht aus vier Adjektiven:
Stärker: Stärkung der ländlichen Gemeinschaften, Verbesserung des Zugangs zu Dienstleistungen und Förderung der sozialen Innovation;
Vernetzt: Verbesserung der Netzanbindung sowohl im Verkehr als auch beim digitalen Zugang;
Resilient: Erhaltung der natürlichen Ressourcen und Ökologisierung der Landwirtschaft im Interesse des Klimaschutzes bei gleichzeitiger Gewährleistung der sozialen Resilienz durch Zugang zu Weiterbildungsangeboten und einer breiten Palette an hochwertigen Beschäftigungsmöglichkeiten;
Florierend: Diversifizierung der Wirtschaftstätigkeiten und Steigerung der Wertschöpfung in der Agrar- und Ernährungswirtschaft und im Agrotourismus.
Politische Kernfelder sind die Gemeinsame Agrarpolitik und die Kohäsionspolitik. Das klingt alles nicht neu. Doch verspricht die Kommission für alle Politikfelder eine „Prüfung der Auswirkungen auf den ländlichen Raum“. Zudem soll eine Beobachtungsstelle für den ländlichen Raum eingeführt werden, die Daten erhebt und Analysen für Fortschritte bemisst.
Die Landwirtschaft spielt eine Schlüsselrolle, wie Agrar-Kommissar Janusz Wojciechowski sagte: „Ländliche Gebiete sind von entscheidender Bedeutung für die EU, da sie unsere Lebensmittel erzeugen, unser Erbe bewahren und unsere Landschaft schützen.“
Es wird weder einen Königsweg für die Weiterentwicklung der Regionen geben, noch lassen sich alle Regionen retten. Elisa Ferreira, zuständig für Kohäsion und Reformen in der EU-Kommission, stellt fest: „Obwohl wir alle vor denselben Herausforderungen stehen, verfügen die einzelnen Regionen über unterschiedliche Mittel, Stärken und Kapazitäten, um sie zu bewältigen.“
roRo
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