LBV Hessen will Krisenstab

Landwirtschaft

HBV formuliert Eckpunkte gegen Preiskrise

Auf einer Sondersitzung des Hessischen Landesbauernverbandes wurde Ende April ein Krisenstab für Betriebe, die in existenzielle Schwierigkeiten geraten sind, eingefordert. Experten aus den Kreis- und Regionalbauernverbänden sollen Landwirte in betriebswirtschaftlichen, sozioökonomischen und steuerlichen Fragen beraten.

Vor allem auf den Veredlungsbetrieben sei die Lage „äußerst angespannt“. Die Bauern fordern nicht nur ein neues Liquiditätsprogramm, sondern auch eine Erhöhung von Interventionen, Verfütterungsbeihilfen für Milchpulver und Hermesbürgschaften für neue Märkte. Auch das „Rauskaufen“ von Kühen aus dem Markt oder eine Erleichterung zum Übergang in die Rente für Landwirte könnte eine geeignete Maßnahme sein.

Das „Rauskaufen“ von Milchkühen wurde in der vergangenen Sitzung des EU-Agrarrates in Brüssel auch eingefordert und bekam die Bezeichnung „Schlachtprämie“. Angesichts der Diskussionen um das Tierwohl wird eine Schlachtprämie zur Marktregulierung auf großen Widerstand treffen.

In der Tat gab es in den 1990er Jahren so eine Prämie, die als „Herodes-Prämie“ bezeichnet wurde. Sie wurde für Kälber zwischen 1996 und 2000 gezahlt, um vor dem Hintergrund der BSE-Krise die Rindfleischproduktion zu begrenzen.

Nach Auskunft des Bundeslandwirtschaftsministeriums ist diese „Prämie“ weder in der aktuellen Gemeinsamen Marktordnung EU 1308/2013 noch in der Vorgängerversion EG 1234/2007 zu finden.

roRo

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