Lieferketten neu justieren
Landwirtschaft
Ukraine statt China?
Das Virus SARS-CoV-2 trifft auch die ukrainische Wirtschaft. Unter der angespannten Lage auf dem Weltmarkt leiden vor allem der Erzbergbau und die Metallindustrie, meldet APD (Deutsch-Ukrainischer Agrarpolitischer Dialog). Für Wirtschaftshilfen hat die Ukraine Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds aufgenommen, berichtet Germany Trade & Invest (gtai). Als Maßnahme zur Stärkung des Gesundheitssektors hat die Regierung mit dem Gesetz Nr. 530-IX eine Lohnerhöhung für medizinisches Personal beschlossen. Arzneimittel, die in der EU bereits zugelassen sind, können mit einem anderen Gesetz in der Ukraine jetzt schneller zugelassen werden.
Kiew statt Peking?
Grundsätzlich stehen viele internationale Lieferketten durch ihre Abhängigkeiten mit China unter Druck. Der Präsident der Ukrainischen Industrie- und Handelskammer, Gennadiy Chyzhykov, bringt sein Land als Alternativstandort ins Gespräch. Die Nähe zur EU, die günstigen Löhne und das Assozierungsabkommen mit der EU könnten für eine Neujustierung der Lieferketten sorgen. Lediglich bei Textilien und Autoteilen ist das Land international eingebunden. Viele ukrainische Firmen wirtschaften schon nach EU-Standard.
Landwirtschaft
Der wichtigste Exportmarkt des Landes am Schwarzen Meer ist aber die Landwirtschaft. Die Ukraine ist schon länger wieder auf dem Weg, die Kornkammer Europas zu werden. Die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelindustrie sind wie in der EU kaum von der Pandemie betroffen. Das Gesetz 530_-X hilft auch den Landwirten. Sie sind in den beiden nächsten Monaten von der Grundsteuer und von der Pacht für staatliche Flächen befreit. Nach Angaben des Agrarministeriums sparen die Landwirte dabei rund 15,5 Millionen Euro.
Roland Krieg
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