Liegekur und Runkelrüben

Landwirtschaft

Naturschutz und Erholung am Rande von Berlin

StadtGut Blankenfelde

Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium stellt regelmäßig ein Förderprojekt in den Mittelpunkt, das aus dem Agrarfonds ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) unterstützt wird. Das Projekt des Monats Juli zeigt, wie durch die Sanierung und den Ausbau einer alten Steinscheune im Norden Pankows zum Ort für Freizeit und Erholung wird.

Zwischen Stadt und Land

Das StadtGut liegt im dörflich geprägten Ortsteil Blankenfelde im nordöstlichen Berliner Stadtbezirk Pankow, an der Nahtstelle zwischen Großstadt und Umland. Hier haben sich in einem Verein Menschen mit unterschiedlichsten Interessen zusammengefunden, die das Gut wieder mit Leben füllen wollen.

Das Grundstück erstreckt sich auf einer Fläche von über fünf Hektar. Insgesamt befinden sich 17 Gebäude auf dem Gelände – so auch die beiden großen Wohngebäude „Kurhaus“ und „Gutshaus“. Hinter dem „Kurhaus“ liegt ein großer Park mit hundertjährigen Kastanien und anderen alten Bäumen. Der Park mit seinem naturnahen Charakter ist öffentlich zugänglich. Auf dem großen Hof trifft man sich, um gemeinsam zu essen, zu feiern oder am Lagerfeuer zu sitzen.

Das Gutsareal bietet Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen. So gibt es einen renaturierten Entwässerungsgraben, Streuobstwiesen mit Bienenstöcken, Weideflächen für Schafe und Pferde sowie Gemüse- und Kräutergärten. Für aktive Betätigungen stehen ein Fußballfeld, eine Spiellandschaft für Kinder und einen Barfußpfad bereit.

498 Jahre alt

Das StadtGut Blankenfelde steht unter Denkmalschutz. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es 1519 als Rittergut mit Wohnhof und Schäferei. Gerade auch wegen der langen Geschichte des Stadtguts und seiner überregionalen Bedeutung für den Erhalt des kulturellen Erbes, wurde eine Naturschutz- und Tourismusstation geplant. So können die Freizeit- und Naherholungsangebote im Norden Pankows heute gezielter vermarktet werden.

War der Standort bereits zuvor ein Anziehungspunkt, der Besucher zum längeren Aufenthalt einlud, ergänzen die 2016 eröffnete Naturschutz- und Tourismusstation mit der Dauerausstellung „Rieselfelder, Liegekur und Runkelrüben – Das StadtGut Blankenfelde im Norden Berlins“ und das neue Café Traktorista das Angebot optimal. Mit Hilfe von Fördermitteln aus dem EU-Agrarfonds ELER Berlin-Brandenburg konnte die alte Steinscheune hierfür saniert werden und wirkt wie ein Tor zum nördlich anschließenden Naturpark Barnim, dem einzigen der 15 Brandenburger Großschutzgebiete, das auch Flächen in Berlin einbezieht.

MLUR (Text); Foto: Stadtscheune Blankenfelde

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