Madagaskar leidet unter Heuschrecken
Landwirtschaft
Halb Madagaskar von Heuschrecken befallen
Mehr als 22 Millionen US-Dollar Nothilfe braucht Madagaskar, um die Heuschreckenplage im Land zu bekämpfen. Die Insekten bedrohen die Nahrungsgrundlage für mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Für eine langfristige Strategie gegen die Heuschrecken würden noch einmal 19 Millionen US-Dollar fällig.
Reisernte bedroht
Wenn die Insekten nicht bekämpft werden, fallen im September 2013 zwei Drittel des Ackerlandes den Tieren zum Opfer. Aktuell befinden sich in der Hälfte des Landes Heuschreckenpopulationen mit jeweils Milliarden von Insekten. Sie bedrohen rund 60 Prozent der Reisernte, die Hauptnahrungsmittel der 80 Millionen Menschen ist. Die Mehrheit lebt von weniger als einem Dollar am Tag. Nebenbei zerstören die Heuschrecken auch die Futterreserven der Tierhalter.
Die Landesregierung hat bereits Ende November 2012 die FAO um technische und finanzielle Hilfe gebeten. Sie reichen aber nur aus, um innerhalb eines Jahres eine flächendeckende Bekämpfung durchzuführen.
Drei-Jahreskampagne
Die einmalige Anwendung wird nach Einschätzung der FAO nicht reichen. Annie Monard, FAO-Leiterin der Kampagne vor Ort, weiß aus Erfahrung, dass eine nachhaltige Bekämpfung rund drei Jahre andauert. In den Folgejahren setzt sich die Kampagne mit Kontroll- und Monitoring-Aufgaben fort. Moran drängt auf effektive Hilfe. Fehler in der Bekämpfung heute, setzen sich mit Nahrungsmittelhilfen in den Folgejahren fort. Die heutige Situation resultiert aus unvollständigen Kontrollen der letzten Jahre. Viele Nester seien übersehen worden. Das verhalte sich so, wie das Verbleiben der Wurzel im Boden von Wurzelunkräutern.
Fortschritte zu klein
Seit Beginn der Regenzeit im Oktober 2012 haben die Behörden lediglich 30.000 Hektar Ackerland behandelt. Mehr als 100.000 Hektar haben sich noch vor sich. Die Verzögerung resultiert aus mangelnden Kapazitäten der lokalen Stellen. Der Zyklon Haruna hat Ende Februar die Situation noch verschlechtert. Er hat nicht nur Vegetation vernichtet, sondern bietet den Heuschrecken auch Gelegenheit für das Aufziehen einer zweiten Brut.
Die FAO will in einer konzertierten Aktion bis 2014 rund 1,5 Millionen Hektar Ackerfläche behandeln. In den beiden Folgejahren werden sich die Behandlungen auf jeweils 500.000 Hektar wiederholen müssen.
Die FAO legt ihre Strategie langfristig an. Innerhalb der Pflanzenschutzabteilung des Landwirtschaftsministeriums wird eine Stelle für eine Heuschreckenbeobachtung eingerichtet. Vor Ort werden Kontrolleure die Populationsentwicklung der Insekten beobachten, sowie deren Wanderungsbewegungen. Nicht zuletzt wird Personal für den umweltschonenden Einsatz von Bekämpfungsmitteln ausgebildet. Jährlich wird es danach einen Monitoringbericht über die Auswirkungen der Schadinsekten auf Anbau und Ernte geben. Auf dieser Datenbasis werden notwendige Bekämpfungseinsätze abgeleitet.
roRo