Mais für Silage und Biogas

Landwirtschaft

Pioneer Hi-Bred nimmt Maiszuchtstation in Betrieb

Mais ist nach wie vor die ökonomischste Pflanze für die Biogasanlage. Saatguthersteller Pioneer Hi-Bred kündigt jetzt die Inbetriebnahme seiner dritten Maiszuchtstation in Langenbach im Landkreis Freising an.
Im Fokus stehen dabei die Produktenwicklung neuer Maissorten für die Silagebereitung und Versuche für die Eignung in der Biogasanlage. Pioneer will damit seinen Kunden beste Hochleistungs-Maishybriden zur Verfügung stellen. „Die Zuchtstation in Langenbach leistet einen entscheidenden Beitrag für die Ausweitung unserer Führungsposition auf dem europäischen Maismarkt durch Stärkung unserer Produktpalette im frühen Reifesegment für den Silo- und den Biogasmaismarkt“, sagt Jeff Rowe, Direktor des Geschäftsbereiches Europa.
Pioneer kann dabei auf Erfahrungen aus mehr als 100 Versuchsstationen zurückgreifen, die standortgerecht lokale Maissorten prüfen. Zuchtziele sind Ertragssteigerungen, Verbesserung der Krankheitsresistenzen als auch die Erhöhung der Stresstoleranz von Mais. Pioneer verwendet für die Selektion sowohl Marker als auch die Doppelhaploid-Technik.

Selektion mit Marker

Für die Auswahl geeigneter Pflanzen stand Züchtern lange nur der Phänotyp zur Verfügung. Nach der Kreuzung wurde die Pflanze in Augenschein genommen und ihr Wachstum geprüft. Heute ist die Vor-Auswahl durch genetische Kenntnisse möglich. Dazu müssen die Züchter das Erbgut kennen und können den Abschnitt der DNS-Struktur, der für die gewünschte Eigenschaft notwendig ist, schon vorher identifizieren. Oft wird dabei nicht nach den Genen gesucht, die für die neue Eigenschaft verantwortlich sind, sondern nach so genannten Markern, die auf die gewünschte Eigenschaft hinweisen und mit den Zielgenen vererbt werden. Marker lassen sich oft schneller und verlässlicher nachweisen als das Zielgen. So kann in einer Gewebeprobe der Tochterpflanze bereits die erfolgreiche Vererbung über den Marker nachgewiesen werden, lange bevor die Eigenschaft überhaupt zum Tragen kommt.

Haploidenzüchtung

In der Regel spalten sich vererbten Eigenschaften im Verlauf der Generationenfolge wieder auf. Nicht so bei reinerbigen Pflanzen. Die erzeugen identische Nachkommen, was normalerweise bis zu acht und mehr Generationen der Selbstbestäubung braucht, um diesen Zustand zu erreichen. Oder die Doppelhaploiden-Technik verkürzt den Zeitraum. Dabei wird unreifer Pollen auf einem Nährmedium kultiviert und nach drei bis vier Wochen mit Colchizin behandelt. Das Gift der Herbstzeitlose verursacht eine unvollkommene Zellteilung. Die Verdoppelung des Chromosomensatzes hingegen findet statt. Aus solchen Zellen mit doppeltem Chromosomensatz entstehen vollständig reinerbige Pflanzen, die identische Nachkommen mit den identischen Zuchteigenschaften hervorbringen.

Neue Techniken

In Langenbach werden fünf Arbeitsstellen und weitere für Saisonarbeitskräfte geschaffen. Neben der eigentlichen Züchtung will Pioneer in Langenbach auch neue Technologien für die Sortenerkennung einsetzen. Schon auf dem Maishäcksler können Nah-Infrarot-Spektroskope den Trockenmassegehalt und Qualitätsmerkmale am Erntegut ermitteln. Die Sämaschinen auf den Versuchsfelder sind GPS-gesteuert.

roRo

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