Maiswurzelbohrer in dritter Generation?

Landwirtschaft

BLHV fordert Änderung der Bekämpfungsstrategie

>Als vier Käfer des Maiswurzelbohrers in Bayern gefangen wurden, hatte sich die Aufregung um den ersten in Deutschland gefundenen Schädling bereits etwas gelegt. Die Einstufung als Quarantäneschädling zieht drastische Maßnahmen nach sich und verbietet den Maisanbau für die nächsten zwei Jahre. Wird hingegen Diabrotica, wie der kleine Käfer auf lateinisch heißt, als gängiger Schädling anerkannt, dann wird seine Bekämpfung zur Pflanzenschutzroutine.

Funde waren nicht der Anfang
Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband BLHV hat seine Einschätzung in Absprache mit dem Stuttgarter Fachministerium dahingehend verändert, dass die Funde in Bayern Hinweise sind, der Käfer sei bereits in zweiter oder gar dritter Generation in Süddeutschland heimisch. Damit ist die Wahrscheinlichkeit gering, den Käfer wieder auszurotten.

Der Saatguthersteller Südwestsaat hat mittlerweile Maissorten in Ungarn erfolgreich getestet, die gegen den Käfer resistent sind. Der Mais komme ohne Pflanzenschutzmittel aus und sei auf konventionelle Weise gezüchtet worden. Daher ist die Resistenz stabiler, weil sie auf mehrere Gene verteilt sei. Die ungarischen Behörden sind in der staatlichen Prüfung und Südwestsaat rechnet mit einer Zulassung im Jahr 2010. Modifizierte Sorten für die hiesigen Klimabedingungen könnten 2012 zur Verfügung stehen.
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Werden hingegen Etablierungsgebiete ausgewiesen, dann kann der Anbau von Mais wieder erlaubt sein und die Betriebe können mit frei wählbaren Pflanzenschutzmitteln gegen den Käfer vorgehen, teilte der BLHV mit.
Der Verband hat in einem Schreiben an das Stuttgarter Ministerium und an den Deutschen Bauernverband eine entsprechende Änderung gefordert. Hintergrund sind die wirtschaftlichen Schäden des Maisanbauverbots. „Müsse Mais wegen des Anbauverbots zum Betrieb von Biogasanlagen oder als Futtergrundlage in er Rinderhaltung zugekauft werden, stehe die Wirtschaftlichkeit ganzer Betriebszweige infrage“, so der BLHV. 2008 werde zeigen, ob er Wurzelbohrer trotz Ausrottungsstrategie im Bodenseeraum wieder aktiv werde.

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