Makrelen-Frieden im Nordost-Atlantik
Landwirtschaft
EU beendet Makrelen-Zoff
Nachdem sich im letzten Jahr der Makrelen-Streit mit Island wegen Bestandserholung in Luft auflöste, konnte sich das Europaparlament am Donnerstag auch mit den Färöern gütlich einigen [1]. Die Färöer, Norwegen und die EU haben mit der Option für den Beitritt anderer Staaten Prinzipien für den Makrelenfang im Nordost-Atlantik verabschiedet. Das beinhaltet auch eine neue Quotenregelung zwischen den Ländern auf der wissenschaftlichen Basis des ICES, dem Rat für nachhaltige Meeresbewirtschaftung. Die Beteiligten werden langfristige Managementpläne für den Makrelenfang ausarbeiten.
Für die EU-Fischerei-Kommissarin Maria Damanaki ist das ein bedeutender Tag für die internationale Fischerei: „Die Gespräche waren lang und intensiv und die Emotionen gingen vor dem Hintergrund der Risiken für den Bestand hoch.“ Die Tür ist offen für die Beteiligung Islands, unterstrich Damanaki. Das Abkommen läuft bis 2018 und beinhaltet eine Reservequote für neue Mitglieder. Auch Russland hatte bislang eine Fangquote.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt kommentierte die Vereinbarung von Berlin aus: „Wir sind nun auch bei diesem Fischbestand endlich auf dem Weg zu einer dauerhaft nachhaltigen Bewirtschaftung. Das ist für die europäische Fischerei von zentraler Bedeutung.“ Mit der Einigung auf einen neuen Verteilungsschlüssel zwischen der EU, Norwegen und den Färöern werde der Makrelenbestand erstmals seit 2010 faktisch wieder gemeinsam bewirtschaftet.
Seit 1999 galten die folgenden Quoten: EU 62, NOR 28, Färöer und Russland jeweils 4,5 und Island drei Prozent. Seit 2010 legten die Länder autonome Quoten fest, die ihre bisherigen bis um das Zehnfache überstiegen. Jetzt liegt der Verteilungsschlüssel bei 58,4 (EU), 26,7 (Norwegen) und 14,9 (Färöer). Für Island und Russland beträgt die „Reservequote“ 15,6 Prozent.
Lesestoff:
[1] Fischerei-Zoff im NO-Atlantik: Entspannung und Verschärfung
Roland Krieg