Massensterben von Babyaustern

Landwirtschaft

Frankreich: Viele Gründe für Austernsterben

Den französischen „Babyausternbauern“ geht es seit Mai diesen Jahres nicht gut. Sie müssen abnormale Sterblichkeitsraten bei der Pazifischen Felsenauster (Crassostrea gigas) hinnehmen. An manchen Orten erreicht die Sterblichkeit der Jungaustern 100 Prozent und ist ein wirtschaftlicher Totalausfall für die Austernfischer. Die Auswirkungen werden künftig noch deutlicher, denn es sind vor allem die Saat- und Jungaustern betroffen, die für die Aufrechterhaltung der Bestände wichtig sind. So rechnet das französische Forschungsinstitut zur Nutzung der Meere (IFREMER) ab 2009 mit einer ökonomischen Austernkrise.

Viren, Bakterien und das Klima
Erste Analysen von IFREMER haben gezeigt, dass ein ganzes Bündel von Ursachen für das Massensterben verantwortlich ist. Das Herpesvirus OsHV-1 ist ein bekannter Virus bei den Austern und mittlerweile in allen Beständen vorhanden. Durch das Virus geschwächt schlägt dann das Bakterium Vibrio splendidus zu und gibt den Meeresbewohnern den Rest.
Begünstigt werden die Krankheiten offenbar durch den milden Winter und das warme und regnerische Frühjahr, so dass Virus und Bakterium gute Überlebenschancen hatten.
Der warme Winter hat zudem den Austern nur eine verkürzte winterliche Ruhezeit gelassen und die Austernbauern zu einer frühzeitigen Nutzung verführt. Das hat die Austern zu schnell reifen lassen.
Die französische Lebensmittelaufsichtsbehörde AFSSA hat erklärt, dass die vermarkteten und mit dem Virus befallenen erwachsenen Austern für den menschlichen Verzehr unbedenklich sind.

Lesestoff:
www.ifremer.fr

roRo

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