Masterplan Maritime Technologie

Landwirtschaft

Meeresschätze heben

Das Bundeskabinett hat in dieser Woche den „Nationalen Masterplan Maritime Technologien“ beraten. Bei der maritimen Wirtschaft geht es um den Schutz und die Nutzung des Meeres. Der Masterplan will ein strategisches Instrument für die Koordination und Weiterentwicklung der maritimen Technologien sein. Das Arbeitsgebiet umfasst die Exploration von Öl und Gas, Offshore-Windenergie, den Küstenschutz, Hafen- und Seebau sowie auch die Sicherheit auf dem Meer. Der Masterplan beschäftigt sich aber auch mit der Marikultur.

Spezifikation Aquakultur

Die Marikultur ist ein Teil der Aquakultur und umfasst die Aufzucht und Nutzung von Meeresfischen. Die Landgestützte, in Binnengewässern praktizierte Form ist die Limnokultur. Die Marikultur wird in Brackwasser (Flussmündungen) und Meereskulturen unterschieden. Wegen der steigenden Nachfrage nach Fisch und der Überfischung der Weltmeere stammen schon seit Jahren 43 Prozent der Speisefische aus der Aquakultur. Die Marikultur hat einen Anteil von 23 Prozent. Tendenz: steigend.


Die verbreitetste Marikultur ist die Netzkäfighaltung in Küstennähe mit speziellen Herausforderungen für die Umwelt. So gelangen Futterüberschüsse in Form von Pellets in das Meer, Antibiotika und Ammonium als Stoffwechselprodukt der Fische. Kleinräumige Ökosysteme in China, Chile und Norwegen gelten als stark beeinträchtigt.

Aufholbedarf

Deutschland ist in diesem Bereich ein kleiner Player. Lediglich 43.000 Tonnen Fisch kamen im Jahr 2008 aus der Aquakultur. Die Marikultur steuerte darin nur 7.000 Tonnen bei. Lediglich sechs Betriebe gibt es derzeit in Deutschland.

Ein eigentlich nicht mehr junger Forschungsbereich rückt mittlerweile in den Fokus. Prof. Dr. Johannes Imhoff vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel sucht Wirkstoffe bei marinen Organismen, die beispielsweise in der Medizin, aber auch als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft eingesetzt werden können. Allerdings nutzen die Forscher das Meer nur für ihre Schatzsuche. Eine Marikultur der Organismen wäre zu aufwendig. Sie bauen die Wirkstoffe dann im Labor nach.

Lesestoff:

Studie „Stärkung der deutschen meerestechnischen Wirtschaft im internationalen Wettbewerb und Vorbereitung Nationalen Masterplans Maritime Technologien“ Beim Bundeswirtschaftsministerium: www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/I/staerkung-meerestechnische-wirtschaft,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf

roRo

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