Maul- und Klauenseuche in Ägypten
Landwirtschaft
BTK bittet: Keine Lebensmittel aus Ägypten mitbringen
Vor kurzem hat die FAO angesichts eines großen Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ägypten vor einer Ausweitung der Krankheit auf ganz Nordafrika und vor Lebensmittelknappheit gewarnt. In Ägypten hat die Krankheit bis zum Wochenende mehr als 40.000 Kälber infiziert, von denen 4.658 bereits verendet sind. Nach Angaben der FAO sind rund 6,3 Millionen Büffel und Rinder sowie mehr als sieben Millionen Schafen von dem hoch ansteckenden Virus bedroht.
Impfmittel sind knapp
Veterinäre der FAO haben das Land bereits bereist und
sich mit den lokalen Behörden abgestimmt. Quarantänemaßnahmen und Impfprogramme
wurden durchgeführt. Nach Juan Lubroth, Chefveterinär der FAO, ist der untere
Nil betroffen, während die Regionen am oberen Nil nur wenig Auffälligkeiten
aufweisen.
Engpässe gibt es beim Impfstoff. Ägypten hat zwar eine
Impfstoffreserve, die aber nicht gegen den Virustyp SAT2 wirkt, der sich
derzeit ausbreitet. Wenn der richtige Impfstoff verabreicht werden kann, dauert
es rund zwei Wochen bis sich eine Immunität gegen den MKS-SAT2 aufgebaut hat.
Lebensmittel
Die FAO hat in Ägypten vor dem Verzehr von Milch und
Fleisch gewarnt. Nicht weil das Virus auf die Menschen übergreifen kann,
sondern wegen einer weiteren Ausbreitung der Krankheit.
Aus diesem Grund hat die Bundestierärztekammer (BTK) am
Montagabend auch vor dem Einführen von Lebensmitteln aus Ägypten nach
Deutschland gewarnt. Alle Rückreisende aus Ägypten sollen weder Lebensmittel
noch Produkte tierischer Herkunft wie Hörner und Felle nach Deutschland
mitbringen. Touristen, die aus Ägypten kommen, sollen vorerst keine
landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland besuchen. Das Virus kann schon von
Kleidung und Fahrzeugen auf andere Tiere überspringen. Für Menschen ist die MKS
nicht gefährlich.
Der letzte große Ausbruch in Europa traf England im
Jahr 2001, bei dem mehr als sechs Millionen Tiere getötet werden mussten.
Lesestoff:
Herd-und-Hof.de hatte 2008 Brandenburger Tierärzte bei
einer MKS-Übung begleitet
VLE