Mecklenburg-Vorpommern führt Wasserentnahmegebühren ein

Landwirtschaft

Backhaus schneidet alten DDR-Zopf ab

Landwirtschaft und Gartenbau mussten in der DDR keine Gebühren für die Entnahme von Wasser aus Oberflächengewässer oder Grundwasser entrichten. Das hat sich bis heute gehalten. Mecklenburg-Vorpommerns  Landwirtschaftsminister Till Backhaus hat zum Wochenende angekündigt, das ändern zu wollen, oder zu müssen.

„Es ist erforderlich, dass sich die Branche an den Klimawandel anpasst. Dazu gehört auch Anbaukulturen und -strukturen sowie Bewässerungssysteme und -zeiten an das verfügbare Wasserdargebot anzupassen. Wasser ist ein knappes und wertvolles Gut. Mit dem Wasserentnahmeentgelt setzen wir einen wichtigen Anreiz, sparsamer mit dem Wasser umzugehen. Bereits 2019 wurden hierzulande rund 40 Prozent mehr Wasser entnommen als noch 2007. Die größten Steigerungsraten verzeichnen wir in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Fischerei. In diesen Sektoren ist der Verbrauch im genannten Zeitraum um mehr als das Zehnfache auf rund 50 Millionen Kubikmeter pro Jahr gestiegen. Dieser Entwicklung müssen wir entgegensteuern und werden daher das Landeswasserrecht entsprechend anpassen.“

Wie hoch die Entnahmegebühr sein wird, ist noch Gegenstand von Beratungen. Backhaus sei sich bewusst, dass die Gebühren eine weitere finanzielle Belastung für die Betriebe darstelle. Insbesondere der Kartoffel- und Gemüsebau ist in Mecklenburg-Vorpommern beregnungsintensiv. Das Land will aber der ungebremsten Entwicklung der Wassernutzung etwas entgegensetzen. Die Gebühren entbinden die Landwirtschaft auch nicht von anderen Aufgaben, das Wasser mit ackerbaulichen Maßnahmen in der Landschaft zu halten. Die Landesregierung erarbeitet derzeit eine umfangreiche Klima-, Moorschutz und Wasserstrategie.

roRo

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