Mexiko plant Glyphosat-Verbot

Landwirtschaft

Mexiko: Hin und Her bei Glyphosat

Ähnlich wie in Deutschland wird in Mexiko über das Breitbandherbizid Glyphosat gestritten. Genauso wie in Deutschland verläuft die Trennungslinie zwischen dem Agrar- und dem Umweltministerium. Vor einem Jahr hatte das Umweltministerium ohne Information an den Agrarsektor ein Importverbot veranlasst. Das wurde aber wieder aufgehoben, weil Kritiker das Entstehen eines Schwarzmarktes für Glyphosat befürchten. Der Etnobiologe Victor Toledo ist seit eineinhalb Jahren Umweltminister und bezeichnet Glyphosat als „das gefährlichste Gift der Welt“. Die Agrarbranche warnt vor einem Rückgang der mexikanischen Landwirtschaftsproduktion um mindestens ein Drittel. Das entspräche einem Gesamtwert von 3,1 Milliarden Euro, berichtet der niederländische Agrar-Außendienst. Anfang Dezember hat die mexikanische Regierung das Umweltministerium angewiesen, Glyphosat bis zum 01. Januar 2024 schrittweise auslaufen zu lassen. Der Nationale Rat für Wissenschaft und Technologie (CONACYT) soll das Auslaufen unterstützen.

Das Vorhaben löst bei den Biobauern große Freude aus. Geschäftsführer der Bio-Bauern, Homero Blas Bustamante, wird in der Zeitung La Prensa mit den Worten zitiert: „300.000 Ökobauern in Mexiko nutzen kein Glyphosat, sind aber von Kontaminationen aus Nachbarfeldern betroffen.“ Mexiko will den Ökolandbau stärken, ist aber unter anderem wegen Einschränkungen durch Glyphosatbelastungen der heimischen Produktion auf Importe aus den USA, Europa und Asien angewiesen, erläutert Blas Bustamente.

Roland Krieg

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