Meyer plant Aktionsplan Ökolandbau

Landwirtschaft

„Aktionsplan Ökolandbau“ im Tierhaltungsland Nummer eins

Im Tierland Nummer eins hat der Ökolandbau einen schweren Stand. Niedersachsens Ökolandbau gewinnt durch das grüne Agrarministerium eine neue Aufmerksamkeit. Vormals trug das Bundesland bei den Ökoförderprämien die „rote Laterne“. Das hat sich geändert. Zur BioFach in Nürnberg hat Landwirtschafts-minister Christian Meyer eine weitere Erhöhung angekündigt und will damit „nach Jahren der Durststrecken seine bundesweite Spitzenposition festigen.“ Zudem appellierte er an Bundesland-wirtschaftsminister Christian Schmidt „den warmen Worten für den Ökolandbau auch einmal konkrete Taten folgen zu lassen.“ Meyer spricht sich für eine weitere Modulation der Flächenprämie aus der ersten Säule der europäischen Agrarpolitik in die zweite Säule zu Gunsten des Ökolandbaus aus. „Hier bremst die Bundesregierung und verschläft die aktuelle Entwicklung“, kritisiert Meyer. Selbst plant er einen „Aktionsplan Ökolandbau“. Dieser „Masterplan für die Zukunft“ sei bereits in der Ausarbeitung.

Die aktuellen Zahlen des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) weisen mehr Biolandwirte, mehr Bioverarbeiter, aber eine leicht abnehmende Bio-Fläche aus. Zum Stichtag Ende Dezember 2014 gab es 2.445 Biobetriebe und 1.176 Bio-Verarbeiter im Land. Der Energiepflanzenanbau und die damit verbundenen stark gestiegenen Pachtpreise haben die Fläche um 1.278 Hektar auf 71.296 Hektar schrumpfen lassen.

Mehr als ein Drittel der Betriebe vermarktet Ware direkt an die Verbraucher. Am beliebtesten sind Hofläden, von denen 421 Betriebe einen eingerichtet haben. 88 Betriebe beschicken mindestens einen Wochenmarkt. Ganz vorne liegt ein Betrieb, der mit mehreren Fahrzeugen insgesamt zehn Wochenmärkte anfährt. Im Lieferservice für die Konsumenten sind 43 Betriebe aktiv.

Ein „unerschütterliches Wachstum“, wie es Henning Niemann vom KÖN beschreibt, zeigt der deutsche Markt für Bio-Eier. In den letzten fünf Jahren ist der Markt jährlich durchschnittlich um 8,2 Prozent gewachsen. Niedersachsen ist Marktführer mit 40 Prozent Marktanteil. Mit 66 Millionen Euro Jahresumsatz generieren die Legehennenhalter in Niedersachsen jeden dritten Euro der Öko-Erzeugerstufe. Und da geht noch mehr. Im Bundesland gibt es zahlreiche Marktfruchtbetriebe. Legehennen passen nach Ansicht der KÖN-Berater gut in die Betriebsstruktur. Weil der Tierbesatz dort zu gering ist, können die Betriebe den Hühnerkot gleich als Düngemittel auf die Felder bringen. Auch im Bereich Gemüse könnten die Bauern zwischen Nordsee und Harz punkten. Niedersachsen ist ein Kartoffelland. Die Erfahrungen für den Anbau von Kartoffeln sind mit dem Einsatz von Fremdarbeitskräften und der technischen Ausstattung vorhanden. Gemüse lockert zudem die Fruchtfolge auf den Kartoffelanbaubetrieben auf.

Lesestoff:

www.oeko-komp.de

Roland Krieg; Foto: roRo

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