Milch: Exportabhängigkeit „problematisch“
Landwirtschaft
Viel Geld für die letzten Quoten spendiert
Zum Ende wurde es noch einmal richtig teuer: Die Preise für Milchquoten sind bei allerletzten Börsentermin noch einmal kräftig nach oben gegangen. 14 Cent je Kilogramm mussten Milcherzeuger nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes ausgeben und dürfen gerade noch einmal fünf Monate Milch an ihre Molkereien liefern. Sie wurden von der Furcht getrieben, für zu viel gelieferte Milchmengen letztlich noch mehr Geld ausgeben zu müssen. Mehr als 90 Mio. kg Milch haben Niedersachsens Milcherzeuger beim 44. Handelstermin erworben und dafür 13 Mio. Euro hingelegt. Dieses Geld fehlt nach Angaben des Landvolkes an den Gewinnen oder wäre alternativ besser in die Entwicklung der Höfe geflossen. Auf der Mitgliederversammlung der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) sprach deren Vorsitzender Jan Heusmann von einem falsch verstandenen „soft landing“. Den sanften Ausstieg hatte die Politik immer versprochen, aber nun ende die Milchquote für die Bauern auf einer holperigen Landebahn mit widersprüchlichen Aussagen aus dem Tower, karikierte Heusmann. Trotz der aktuellen Preisdelle sprach Landvolk-Vizepräsident Heinz Korte für 2014 von einem guten Jahr für die Milchbauern. Dies sei auch den norddeutschen Molkereien zu verdanken, die im Bundesvergleich deutlich aufgeholt hätten. Er bezeichnete deren Exportgeschäfte als große Chance, Schwankungen habe es übrigens auch zu Quotenzeiten immer wieder gegeben. Für die nahe Zukunft sei wieder mit attraktiveren Rahmendaten auf den globalen Märkten zu rechnen. Im Grußwort für das Landwirtschaftsministerium sagte Dr. Cord Stoyke, „Feind der guten Preise sind die guten Preise selbst“. Sie hätten eine deutlich größere Erzeugung bewirkt. Er bezeichnete die Exportabhängigkeit der Molkereien als „problematisch“ und machte sich für eine regionale Vermarktung stark, die jedoch nicht an Landkreisgrenzen aufhören müsse.
LPD