Milchleistungsprüfung 2010

Landwirtschaft

Milch: Höhere Leistungen und Strukturwandel

Erstmals erzielte die deutsche Milchleistungsprüfung eine durchschnittliche Jahresleistung von über 8.000 kg Milch pro Kuh und Jahr. Die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung (MLP) sind nicht nur eine wertvolle Managementhilfe für die landwirtschaftlichen Betriebe, sie bilden auch die grundlegende Basis für die Produktqualität, teilt der Deutsche Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfung (DLQ) mit.

Mehr Fett bei gleichen Prozenten
Über alle Bundesländer waren im aktuell abgeschlossenen Prüfungsjahr 2009/2010 insgesamt 3.475.111 (A+B)-Kühe der deutschen Milchleistungsprüfung angeschlossen. Es werden dabei A-Kühe und B-Kühe unterschieden. Erstere sind ganzjährig geprüfte Tiere mit 365 Futtertagen. B-Kühe konnten nicht ein ganzes Jahr lang geprüft werden.
Mit der Leistungssteigerung auf 8.093 kg Milch (+104 kg) stieg auch die produzierte Fett- und Eiweißmenge auf insgesamt 612kg (+8 kg) bei nahezu unverändertem Fett- und Eiweißgehalt.

Vier Prozent Betriebsaufgabe
Der niedrige Milchpreis in 2009 hinterließ jedoch seine Spuren. Innerhalb eines Jahres verließen 2.815 Betriebe (-4,4%) und 30.868 Kühe (-0,9%) die MLP. Somit ist der Anstieg um über 83.000 Kühe in den vergangenen zwei Jahren wieder reduziert. Der Großteil der aus der MLP ausgeschiedenen Betriebe gab die Milchviehhaltung auf. Aufgrund der Leistungssteigerung wuchs die insgesamt produzierte Milchmenge der MLP-Kühe im Vergleich zum Vorjahr trotzdem um 114,8 Mio. kg an.
Bei den verbliebenen knapp 62.000 Betrieben stieg die durchschnittliche Bestandsgröße um über 2 Kühe auf 57 Tiere an. Die Spanne bei den durchschnittlichen Bestandsgrößen variiert beachtlich zwischen den einzelnen Bundesländern. Sie reicht von 35 Kühen in Bayern bis zu 272 Kühen in Brandenburg. Weiterhin werden in den Bundesländern unterschiedliche Rassen gehalten, mit denen sich die Betriebe den differenzierten Strukturen und Produktionsvoraussetzungen anpassen. In Süddeutschland werden insbesondere Zweinutzungsrassen gehalten, während in den Ländern mit hohen Milchleistungen überwiegend milchbetonte Rassen gemolken werden.

Martina Wutke, DLV (Text und Grafik)

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