Milder Winter in Ost- und Zentraleuropa

Landwirtschaft

Wintergetreide in Osteuropa noch nicht winterhart

Die aktuelle Witterungslage in Osteuropa kann Sorge hervorrufen. Der Bericht der Europäischen Forschungsagentur über die Wetterentwicklung zeigt zwar in Westeuropa trotz der aktuell empfundenen Wärme noch weitgehend einen normalen Witterungsverlauf, in Zentral- und Osteuropa allerdings liegen die Temperaturen seit Mitte Oktober über dem langjährigen Mittel.

Für die Entwicklung der Wintersaaten bedeutet das eine hinter dem Wetterzeitplan ausgebildete Winterhärte und Frosttoleranz. Zudem liegt im östlichen Polen ein Regendefizit vor. In der westlichen Ukraine ist eine Dürre zu verzeichnen. Die Winterkulturen in wichtigen Getreideexportländern sind daher frostgefährdet. Die Temperaturen liegen rund acht Grad Celsius über dem langjährigen Mittel.

Die fehlende Winterhärte resultiert aus der Kombination einer späten Aussaat und mangelnder Bodenfeuchtigkeit. Der Einstrom kalter Luft um den 20. November herum, kann bei Temperaturen um minus 15 Grad Celsius in Südrussland und im Osten der Ukraine in der letzten Novemberdekade bereits zu Frostausfällen geführt haben. In den baltischen Staaten hingegen habe das kalte Wetter die Winterkulturen ausreichend winterfest gemacht.

Auch in Westeuropa liegt die Winterentwicklung der Nutzpflanzen hinter dem Zeitplan zurück. Ein plötzlicher Frost würde von Polen bis Nordfrankreich und in Ostengland die schwache Getreidevegetation empfindlich treffen.

roRo

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