Millionenschäden durch Unwetter am Bodensee
Landwirtschaft
Über 40 Millionen Euro Unwetterschaden
Am vergangenen Freitag besuchte Agrarminister Peter Hauk aus Baden-Württemberg die vom Unwetter vor Pfingsten heimgesuchte Bodenseeregion. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Schaden auf rund 40 Millionen Euro. Der Neuaufbau einiger Wein- und Obstanlagen wird in diesem Jahr wohl nicht mehr abgeschlossen werden können, heißt es aus dem Ministerium. Das Unwetter traf die Region zwischen Konstanz, Meersburg, Ravensburg, Weingarten, Bad Waldsee, Bad Wurzbach und Kirchdorf an der Iller. Hauk kündete an, er werde Hilfsmaßnahmen für die Landwirtschaft prüfen. Das setze allerdings einen sicheren Überblick über die Schäden voraus.
Landwirtschaft
Am stärksten betroffen sind Obst- und Weinbau auf einer Fläche von rund 2.000 Hektar. Im Wieinbau wurden rund zwei Drittel der Rebflächen am Bodensee zerstört. Das Obstbaugebiet um Bodman trug leichte bis mittlere Schäden davon. Im Landkreis Ravensburg traf das Unwetter Sonderkulturen wie Kernobst-, Kirschen- sowie Beerenobstplantagen und Hopfenanlagen.
Dabei wurde nicht nur der Fruchtansatz der Bäume geschädigt, sondern oftmals die Obstbäume selbst. Im Landkreis Biberach erlitten Mais, Getreide und Raps Schäden zwischen 40 und 100 Prozent. Ein erste Aufschlüsselung ergab Schäden auf 750 ha Mais, 500 ha Grünland, 1.100 ha Kernobst, 400 ha Weinbau, 250 ha Erdbeeren und 410 ha Hopfen.
Obstanlagen, die durch Hagelschutznetze gesichert waren, trugen deutlich geringere Schäden davon. Für Hauk wird deutlich, „dass der Ausbau der Schutzanlagen mit Hagelnetzen weiter gehen muss.“ Hohe Qualität der Früchte und kontinuierliche Belieferung der Märkte mache die Investitionen notwendig. Die Sicherung eines Hektar Landes mit Hagelschutznetzen kostet zwischen 13.000 und 16.000 Euro. Für Neuanlagen gibt es Fördermittel in Höhe von durchschnittlich 5.000 Euro je Hektar.
Waldschäden
Der Landkreis Ravensburg und der Bodenseekreis haben auch hohe Waldschäden davongetragen. Es fielen etwa 60.000 und 50.000 Kubikmeter Sturmholz an. Im Gesamtgebiet soll sich die Schadholzmenge auf rund 150.000 Kubikmeter belaufen.
Auffällig sei, so das Ministerium, der besonders hohe Anteil an gebrochenem Holz, der in Ravensburg bei 90 Prozent liegen soll.
Trotzdem erwartet das Ministerium keine negativen Auswirkungen auf den Holzmarkt, da der Schaden dennoch lokal eingegrenzt ist.
roRo