Ministererklärung Wasser

Landwirtschaft

Ministererklärung auf dem Weltwasserforum in Marseille

Am Dienstag hat die Ministerrunde auf dem Weltwasserforum in Marseille ihre Erklärung verabschiedet. Die 31 Artikel gliedern sich in die Bereiche: Zugang für alle zu sauberem Trinkwasser und Anschluss an eine Abwasserinfrastruktur, dem Aufbau einer grünen Ökonomie durch Bereitstellung von Wasser für die Ernährungssicherung und Energieversorgung, der Integration des Wasserthemas in die Rio-Konventionen und ländlichen sowie städtischen Entwicklungsziele und dem Aufbau eines Erfolgsnetzwerkes aus Regierungsführung, Finanzrahmen und Ökosystem.

„Wasser-Energie-Paket“

Die Ministererklärung folgt den Worten bei der Eröffnungszeremonie am Montag. Loic Fauchon, Präsident des Welt-Wasserrates stellte fest, dass Wasser das Recht zu leben bedeutet und das Recht auf Zugang zu Wasser voraussetzt. Daher habe kostengünstige Energie für die Wassergewinnung vor allem im ländlichen Raum eine herausragende Bedeutung für die Entwicklung. So sollte bei den Klimaverhandlungen ein „Wasser-Energie-Paket“ geschnürt werden.
Die deutschen Staatssekretärinnen Gudrun Kopp aus dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Katharina Reiche aus dem Bundesumweltministerium sehen in der Ministererklärung „klare Signale für die Umsetzung des Menschenrechtes auf Wasser- und Sanitärversorgung“. Die Ministererklärung spiegele drei Kernforderungen Deutschlands wider: Einmal das Menschenrecht auf sauberes Wasser, die Wasser- und Energie- sowie Ernährungssicherheit als auch das Beenden der Wasserverschmutzung.

Energiekosten

Auf Europa bezogen mahnte die Europäische Umweltagentur erneut, dass die Ressource Wasser auch hier unter Druck stehe. „Landwirtschaft, Energieproduktion, öffentliche Wasserversorgung und Ökosysteme sind alle wichtig und konkurrieren um die begrenzte Ressource“, sagt Generaldirektorin Jacqueline McGlade. „Der Klimawandel macht Niederschläge weniger berechenbar, so dass Europa deutlich effizienter mit seinen Wasserressourcen umgehen muss.“
Bedeutend sind auch die Energiekosten. Während die Bereitstellung von einem Kubikmeter Frischwasser für die Bereitstellung als Trinkwasser lediglich 0,6 kWh Energie verbrauche, müssen für die Entsalzung von Meerwaser 4 kWh/m3 verwendet werden. Viele Länder, vor allem Spanien nutzen die Entsalzungstechnologie für die Gewinnung von Trinkwasser.

Effizienzreserven

Kritik an der EU äußerte Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU): „Es kann nicht sein, dass die Generaldirektion Umwelt lobenswerte Ziele hinsichtlich einer effizienteren Nutzung von Wasserressourcen definiert und die Generaldirektion Binnenmarkt die Ziele mit vergaberechtlichen Vorgaben wieder konterkariert.“ Insbesondere die Initiative zur Dienstleistungskonzession werde stören. Dabei geht es auch im Wasser- und Abwasserbereich um die Förderung öffentlich-privater Partnerschaften, was nach Ansicht der EU den Wettbewerb in der EU fördern könnte. Der VKU hingegen ist der Auffassung, dass Umwelt- und ordnungspolitische Ziele „Hand in Hand gehen“ müssten.

Lesestoff:

www.worldwaterforum6.org

Roland Krieg

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