Mit Politik gegen die Landflucht
Landwirtschaft
Dritter Bericht zur ländlichen Entwicklung
Im Gegensatz zu Frankreich oder Großbritannien ist Deutschland weitestgehend dezentral geprägt. Dennoch sind 90 Prozent der Fläche ländlich geprägt. Noch leben mehr als die Hälfte der Bundesbürger auf dem Land. Gegenüber der Stadt verliert das Land allerdings an Attraktivität, die mittlerweile von verschiedenen Politikressorts erhöht werden soll. Erst im Oktober hat das Bundeskabinett den Evaluationsbericht „Bundesprogramm Ländliche Entwicklung“ (BULE) verabschiedet [1]. Eine kurz danach erschienene EU-Studie hat neue Typologien für den ländlichen Raum vorgestellt, damit die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse nicht nur politische Zielvorstellung ist [2].
Jetzt hat das Bundeskabinett den 3. Bericht zur ländlichen Entwicklung gebilligt und Innenminister Horst Seehofer will im Frühjahr 2021 eine Bilanz aus allen Ressorts vorlegen, welche Erfolge für das Land erzielt wurden.
Drei Schwerpunkte verfolgt die aktuelle Regierung: Wohnen, Infrastruktur und Grundversorgung; regionale Wirtschaftsstrukturen, Fachkräfteangebot und Innovationskraft, sowie Natur- und Kulturlandschaften und ihre Funktion für Freizeit und Erholung. Über die beiden Gemeinschaftsaufgaben „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ und der „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ investiert der Bund in das Land. Alleine in der GAK wurden zwischen 2014 und 2020 rund 1,87 Milliarden Euro ausgegeben.
Wegen der hohen Bedeutung des Pkw-Verkehrs und des hohen Eigentumsanteil hat nach dem Bericht der Klimaschutz besonders viel Potenzial über die energetische Sanierung und Elektromobilität. Als Aufgabe sieht der Bericht die „strukturellen Veränderungen und hohen Nährstofffrachten“ für die Binnengewässer vor.
Weiterhin hoch ist auch der tägliche Flächenverbauch. Für den Zeitraum von 2015 bis 2018 wurde bundesweit der Flächenbedarf mit 56 Hektar pro Tag beziffert. Gegenüber dem langenZeitraum von 1997 bis 2000 mit 130 Hektar pro Tag ist das eine deutliche Verbesserung – aber bis 2030 will die Bundesregierung ihr Nachhaltigkeitsziel von maximal 30 ha/Tag erreichen.
Lesestoff:
Den 3. Entwicklungsbericht finden Sie unter https://www.bmel.de
[2] Studie will ländliche Räume neu bestimmen: https://herd-und-hof.de/handel-/die-entwicklung-der-regionen.html
Roland Krieg
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