Mit Push und Pull gegen den Stengelbohrer
Landwirtschaft
Pflanzen helfen sich gegen den Stengelbohrer
Gerd Carlsson, der Bio-Gärtner vom 2000 m² Weltacker auf der Internationalen Gartenausstallung in Berlin, führte auf einem Teil der Maisfläche vor, wie mit der vom Internationalen Insekten-Forschungsinstitut in Kenia mit den Bauern gemeinsam entwickelten Push and Pull Methode durch den Einsatz von Elefantengras und Desmodium der Afrikanische Stengelbohrer und andere Schadinsekten auf natürliche Weise vom Mais abgehalten werden können. Der europäische Verwandte des Stengelbohrers ist der Maiszünsler.
Dazu werden zwei weitere Pflanzen benötigt. Zwischen den Maispflanzen wächst der Schmetterlingsblüter Desmodium adscendens. Die Pflanze wird auch in der Heilkunst der Humanmedizin eingesetzt. Desmodium veratmet organische Substanzen, die von dem Stengelbohrer gemieden werden. Desmodium wirkt als Reppelent und „pusht“ den Schädling aus dem Maisfeld.
Rund um das Maisfeld lockt ein Gürtel aus Napiergras (Elefantengras), das zudem noch als Futterpflanze genutzt werden kann, die Schädlinge an. Dieser „Pull“-Effekt hilft der Motte aber nicht und lockt sie in eine Falle. Im Napiergras können sich die Motten nicht entwickeln und sterben ab.
Desmodium zwischen den Maispflanzen bewirkt zudem eine komplette Bodenabdeckung. Dadurch kann sich beispielsweise das Sommerwurzgewächs „Striga bilabiata“ nicht entwickeln. Striga parasitiert meist Gräser und mindert die Getreideerträge in den Tropen und Subtropen.
Roland Krieg; Grafik: Save our Seeds