Mittelgebirgsallianz

Landwirtschaft

Mittelgebirge brauchen aufmerksame Agrarpolitik

Von Grünland geprägte Landschaften, Weidetierhaltung und Familienbetriebe. Die naturnahe Landschaft der Mittelgebirge lädt zum Wandern ein und ist Heimat der traditionellen Landbewirtschaftung. Das Oberbergische hat mit dem Siegerland, dem Sauerland und dem Westerwald vieles gemeinsam. Landwirte aus diesen Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz trafen sich vergangene Woche im sauerländischen Wenden-Heid zur Gründung der Mittelgebirgsallianz. Die pedogenen und klimatischen Bedingungen sind vergleichbar den Gunststandorten gegenüber benachteiligt, wie auch die Entfernung zu den Metropolen sehr groß ist. „Wir haben im Bergland dieselben Bedingungen“, sagte Michael Richard, Vorsitzender des Kreisverbandes Olpe. Sie haben auch dieselben Herausforderungen, weswegen er zu diesem Treffen aufrief.

Ziel ist die Ausweitung der „Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete“. „Das ist ein geeignetes und nachvollziehbares Instrument, um naturräumlich und agrarstrukturell benachteiligte Mittelgebirgsregionen zu unterstützen.“ Josef Schwan aus Altenkirchen fordert eine regional angepasste Ausnahme von der ab 2025 geltenden Verpflichtung Wirtschaftsdünger bodennah auszubringen.

Regional breitet sich das giftige Jakobskreuzkraut in den Höhen des Westerwaldes und im südlichen Siegerland aus und bedroht die Futtergewinnung auf extensiv genutzten Flächen. Nach Matthias Müller vom Kreisverband Westerwald mangelt es an wirksamen und praktikablen Bekämpfungsstrategien. Die Umweltminister sind aufgefordert, Eindämmungsmaßnahmen voranzubringen.

Bernd Eichert aus dem Kreisverband Olpe will seine Tiere auf der Weide belassen. Dazu gehöre aber eine Wolfsverordnung, die eine „ehrliche Regulierung des Bestandes“ erlaube.

Bei der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) müsse nachgebessert werden. Georg Jung aus Siegeland-Wittgenstein hat ausgerechnet, dass die Förderung für nachhaltige Bewirtschaftung für Grünlandbetriebe um 100 Euro je Hektar sinke. „Für die Betriebe in unseren Grünlandregionen fehlt es an praktikablen Angeboten, diesen Einkommensverlust über geeignete Ökoregelungen auszugleichen. Hier muss nachgebessert werden, damit die Offenhaltung der Landschaft attraktiv bleibt“, so Jung.

roRo

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