Moor-Helden in Diepholz
Landwirtschaft
Moorschutz durch Grundstücksschenkung
Über 60 Besitzer von Grundstücken im Diepholzer Moor sind in den letzten Wochen zu Moorhelden geworden. Sie haben ihre Grundstücke, die zusammen eine Fläche von ca. 50 Hektar ergeben, an die Diepholzer Lebensbaum-Stiftung verschenkt und dadurch den Weg für einen unbürokratischeren und effektiven Moorschutz im drittgrößten Moorgebiet Norddeutschlands frei gemacht. Das musste gefeiert werden, fand der Vorstand der Lebensbaum-Stiftung. Sie luden deswegen am Samstag, dem 8. September, nach Diepholz zu einem Moorhelden-Fest, um sich für die großzügigen Grundstücksschenkungen zu bedanken. Rund 30 Moorhelden und ihre Angehörigen - insgesamt rund 85 Gäste - kamen und feierten bei Kaffee, Kuchen und klimaneutral hergestellten Würstchen. "Sie alle sind Teil dieser einzigartigen Aktion, die Klima- und Naturschutz vor Ort ermöglicht", erklärte Ulrich Walter, Stiftungsvorstand und Gründer des Unternehmens Lebensbaum, in seiner Ansprache. "Wir freuen uns, dass so viele Moorhelden gekommen sind, bei denen wir uns so persönlich bedanken konnten. Sie haben nicht nur ihre Grundstücke, sondern auch viele interessante und spannende Moorgeschichten mitgebracht", fügte Maren Walter, ebenfalls Mitglied des Stiftungsvorstandes und Tochter von Ulrich Walter hinzu.
Besonders durch den geführten Moor-Rundgang und eine kleine Ausstellung mit historischen Bildern und Werkzeugen für den Torfabbau erinnerten sich viele ältere Leute wieder an die Arbeit im Moor. Nicht für jeden war damit damals Spaß und Freude verbunden, wenn es zum Torfstechen ging. Inzwischen ist das zwar Geschichte, doch die Trockenlegung des Moores und der damit verbundene Abbau des Torfes haben tiefe Spuren in der Landschaft hinterlassen. Die Renaturierung dieses von herber Schönheit geprägten Naturerbes ist deswegen dringend notwendig, um bedrohten Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum zurückzugeben. Außerdem soll durch eine gezielte Wiedervernässung die Freisetzung von klimaschädlichem Kohlendioxid aufgehalten werden, die in trockenen Mooren in großem Ausmaß stattfindet. In der gesamten Diepholzer Moorniederung rechnen Experten, dass rund 900.000 Tonnen Kohlendioxid jedes Jahr an die Umwelt abgegeben werden. Für die anstehenden Moorschutz-Maßnahmen wird die Stiftung zusammen mit den Gremien der Verwaltung sowie den Umweltverbänden aus der Region weiterhin an einem Strang ziehen. Auch das Unternehmen Lebensbaum, das seit 2011 erster Diepholzer Moorpate ist, hat Geld zur Verfügung gestellt und unterstützt tatkräftig bei den Aktionen.
Stiftung Lebensbaum