Moorschutz in Nordostdeutschland
Landwirtschaft
MoorFutures in BB und MV
Am Mittwoch haben Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack und Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus die gemeinsame Vereinbarung zur Nutzung der Marke MoorFutures unterzeichnet.
Moorländer
Vor über 200 Jahren gab es noch 300.000 Hektar Moor in
Brandenburg. Heute sind es nur noch 210.000 Hektar, die jedoch durch
Entwässerung geschädigt sind. Drei Viertel davon werden landwirtschaftlich
genutzt. Wachsende Moore gibt es nur noch auf 2.000 bis 3.000 Hektar und das
Land erarbeitet ein Programm zum Schutz und zur Nutzung der Moore.
Die Ausgangslage in Mecklenburg-Vorpommern ist
vergleichbar. Mehr als die Hälfte der 300.000 Hektar Moor sind durch
Entwässerung geschädigt und werden landwirtschaftlich genutzt.
Mecklenburg-Vorpommern hat schon im Jahr 2000 ein Konzept zur Bestandssicherung
und Entwicklung der Moore verabschiedet und im Jahr 2009 fortgeführt.
Moore sind für das Klima bedeutend. Mit der
Trockenlegung entweicht das in den organischen Bestandteilen der Moore fixierte
Kohlendioxid in die Atmosphäre. Wiedervernässte Moore hingegen können bis zu 35
Tonnen je Hektar und Jahr CO2 im Boden fixieren. Daher ist für beide
Länder die Wiedervernässung der Moore aktiver Klimaschutz. Darüber hinaus
speichern die Moore Wasser im Boden und filtern es. Ihre Verdunstungsaktivität
beeinflusst das Kleinklima, das gerade in Brandenburg ein zunehmend trockeneres
wird. Das Küstenland hat bereits im vergangenen Jahr mehr als 29.000 Hektar
Moorfläche wiedervernässt.
Klimainvestitionen
Unternehmen und Privatpersonen können die
Wiedervernässung unterstützen, indem sie so genannte MoorFutures kaufen. Sie
können mit diesem Investment ihre Kohlendioxidbilanz verbessern und Brandenburg
und Mecklenburg-Vorpommern investieren das Geld in die Wiedervernässung. „Mit
den MoorFutures haben wir ein Instrument entwickelt, welches den Bereich auch
für private Investoren öffnet“, erläutert Minister Backhaus. Der Kauf dieser
Moor-Investments gewährt den Investoren Sicherheit für ein dauerhaftes Projekt.
Die Projektflächen werden in beiden Ländern eigentumsrechtlich gesichert. „das
eigene persönliche Klimaschutzprojekt ist nicht mehr anonym und abstrakt, man
kann es jederzeit selbst besichtigen“, wirbt Ministerin Tack.
In Mecklenburg-Vorpommern wird im Juli der Polder Kieve
im Süden der Mecklenburgischen Seenplatte umgesetzt, Brandenburg folgt mit
einem Pilotprojekt im Landkreis Oberhavel.
roRo