Moorschutz in Schleswig-Holstein

Landwirtschaft

Biologischer Klimaschutz durch Moorschutz in SH

Umweltminister Jan Philipp Albrecht in Schleswig-Holstein hat am Montag im Glücksburger Wald das Landesprogramm zum Biologischen Klimaschutz vorgestellt. Vor allem auf Moor- und Waldflächen sollen ansteigend bis zum Jahr 2030 jährlich 717.500 Tonnen CO2-Äquivalente (t CO₂eq) festgelegt werden. Für dieses Ziel stellt die Landesregierung 10 Mio. Euro allein im Jahr 2021 bereit.

Umweltminister Jan Philipp Albrecht. „Wir haben uns für den biologischen Klimaschutz ambitionierte Ziele gesetzt. Schleswig-Holstein ist reich an Moorböden, die große Mengen Kohlenstoff speichern können. Damit übernehmen wir in Deutschland eine Vorreiterrolle. Die Kooperation der Landesforsten und der Stiftung Naturschutz, wie hier in den moorigen Wäldern auf Holnis, ist ein starkes politisches Signal für den Klima- und Naturschutz in Schleswig-Holstein.“

Das Programm umfasst drei Schwerpunkte: die Wiedervernässung trockengelegter Moore, hier liegt mit 700.000 Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Jahr das größte Potenzial, die Neuwaldbildung und den Waldumbau sowie die Umwandlung von Acker in Grünland (5.000 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr). 12.500 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr sollen die Waldmoore liefern. Insgesamt entspricht diese jährliche CO2-Speicherung circa einem durchschnittlichen CO2-Verbrauch von 23.440 Haushalten.

Waldmoore entsprechen mit 15.000 Hektar rund 12 Prozent der Moorfläche und neun Prozent der Waldfläche im Land. Professor Joachim Schrautzer von der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel hat eine Studie dazu verfertigt. Allein die Wiedervernässung der trockengelegten Waldmoore reduziert bis zu 80 Prozent der Emissionen.

MELUND / roRo

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